Antrags-Panne in Hessen APOTHEKE ADHOC, 29.08.2013 14:35 Uhr
ABDA-Struktur, Umsatzsteuer, Bürokratieabbau: Der hessische Apothekerverband (HAV) hatte sich für den Deutschen Apothekertag (DAT) in Düsseldorf mit fünf Anträgen munitioniert. Doch in Berlin sind die Forderungen trotz mehrfachen Postverkehrs nicht rechtzeitig angekommen – und die Anträge damit nicht zugelassen. Jetzt setzt der Verband auf Ad-hoc-Anträge.
Die Anträge wurden dem Verband zufolge rechtzeitig in die Jägerstraße geschickt. Als sie dort Ende Juli noch nicht aufgetaucht waren, hakte die ABDA nochmals nach. In Offenbach wurden daraufhin die Anträge erneut in die Hauptstadt gesendet. Doch die Unterlagen landeten einen Tag zu spät bei der Antragskommission.
Warum die Anträge verschwunden sind, ist unklar. Bei der Hauptversammlung des Verbands wurde darüber diskutiert. HAV-Vorsitzender Dr. Peter Homann sagte, die Anträge fänden ihren „Eingang durch die Ecke“.
Mit ABDA-Chefjurist Lutz Tisch sei abgestimmt, dass die Forderungen aus Hessen in Düsseldorf diskutiert werden. Verbandsvize Dr. Hans Rudolf Diefenbach kündigte an, sich persönlich dafür einzusetzen, dass die Anträge Eins-zu-Eins auf der Tagesordnung landeten.
Hessen fordert unter anderem eine schlankere Besetzung der Bundesvereinigung. Die Struktur der Organe und der Gremien der ABDA sollten überprüft werden, um schnellere Entscheidungen und Beschlüsse zu erzielen, heißt es in einem Antrag. Auch die Ausgabenverteilung wird in Frage gestellt. Einzelne Bereiche im ABDA-Haushalt sollten auf Einsparpotenziale geprüft werden. Die Subventionen für das ABDA-eigene Fachmedium Pharmazeutische Zeitung (PZ) etwa soll demnach eingestellt werden.
Außerdem wird mehr Transparenz bei der Ausgabenpolitik und weniger Bürokratie in der Arzneimittelversorgung gefordert. Wie im Vorjahr verlangt der Verband zudem, eine Verdopplung des variablen Zuschlags von 3 auf 6 Prozent.
Die Anträge müssen per Post und im Original zur Kommission nach Berlin geschickt werden. Der HAV hatte in den vergangenen 30 Jahren keine Probleme beim Versand. Im kommenden Jahr sollen die DAT-Anträge per Einschreiben geschickt werden, hieß es.