Grippeschutzimpfung

DAK und Barmer zahlen Vierfach-Impfstoff

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Berlin -

Von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen, sind quadrivalente Grippeimpfstoffe noch keine grundsätzliche Kassenleistung. DAK und Barmer übernehmen die Kosten für Risikopatienten.

Die STIKO hat im Epidemiologischen Bulletin die Änderung ihrer Empfehlung zu Grippeimpfstoffen veröffentlicht. Bereits Ende vergangenen Jahres sprachen sich die Experten für eine quadri- anstelle der trivalenten Vakzine gegen die saisonale Influenza aus. Die Indikation der Immunisierung bleibt jedoch unberührt. Mit der Veröffentlichung der Entscheidung muss der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Erstattung binnen drei Monaten klären.

„Wir können nicht warten, bis die Impfsaison vorüber ist“, begründet Thomas Bodmer, Mitglied des DAK-Vorstands, die Entscheidung, den Vierfachimpfstoff schon jetzt als neue Leistung zu übernehmen. Bei entsprechender medizinischer Indikation ist der Vierfachimpfstoff bereits seit 1. Dezember Kassenleistung. An diesem Tag hatte die STIKO angekündigt, ihre Empfehlung zu überarbeiten. Gültig ist die Experteneinschätzung erst seit Veröffentlichung der Begründung am 11. Januar.

Auch Barmer-Versicherte, die zur Risikogruppe mit medizinischer Indikation zählen, können den Impfstoff zu Lasten der Kasse erhalten. Die Entscheidung, „ab sofort die Kosten für den Vierfach-Impfstoff gegen Grippe“ zu übernehmen, teilte die Kasse in der vergangenen Woche mit.

Ein hohes Risiko haben Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sowie Chroniker, ältere Menschen und Schwangere. Aber auch medizinisches Personal und Pflegekräfte haben ein erhöhtes Ansteckungsrisiko. Alle Risikogruppen sollten ihren Impfstatus prüfen, denn auch jetzt kann noch geimpft werden.

Wer jedoch bereits eine Grippeimpfung erhalten hat, benötigt laut DAK keine zusätzliche Impfung mit der quadrivalenten Vakzine. Nachgeimpft wird nur im Einzelfall nach Ermessen des Arztes. In dieser Saison bestehen die trivalenten Impfstoffe gemäß der Empfehlung der WHO aus A/Michigan/45/2015 (H1N1) pdm09-ähnlichem Stamm, A/Hong Kong/4801/2014 (H3N2)-ähnlichem Stamm und B/Brisbane/60/2008-ähnlichem Stamm. Die quadrivalente Vakzine enthält zusätzlich einen B/Phuket/3073/2013-ähnlichen Stamm. Laut Barmer hat der empfohlene Dreifachimpfstoff sich in dieser Saison als „relativ wirkungslos“ erwiesen.

Eine Erklärung dafür lieferte das RKI der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ): „Mehr als die Hälfte der bisher nachgewiesenen Influenza-Fälle wurde durch Influenza-B-Viren der Yamagata-Linie verursacht, die nicht in dem Dreierimpfstoff enthalten sind.“ Wegen der aktuellen Dominanz des B-Typs der Yamagata-Linie sei es möglicherweise ratsam, Hochrisikopatienten bevorzugt mit dem Vierfachimpfstoff zu versorgen.

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