Rabattverträge

DAK schreibt Wirkstoff doppelt aus

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Die AOK ist schon in ihrer sechsten Rabattrunde, die Deutsche BKK schreibt derzeit 286 Wirkstoffe aus. Bei dieser Flut an Verträgen können selbst die Kassen den Überblick verlieren. So geschehen bei der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK): Die Ersatzkasse musste Topiramat aus ihrer aktuellen Ausschreibung streichen - weil sie schon Rabattpartner für das Antiepileptikum hat. Dem Vernehmen nach wurde inzwischen ein weiterer Wirkstoff aus der Ausschreibung gestrichen, weitere könnten folgen.

Die neue Rabattvertragsrunde der DAK soll im Oktober starten und umfasste ursprünglich 36 Wirkstoffe. Doch über Topiramat hat die DAK bereits seit Juni 2010 Rabattvereinbarungen geschlossen. Vertragspartner sind die Hexal-Tochter 1A Pharma, Mylan Dura und die Sanofi-Tochter Winthrop. Die Verträge enden erst Ende Mai 2012. Bei einer neuen Ausschreibung hätte es somit Überschneidungen gegeben. Die Kasse hat reagiert und das Antiepileptikum aus der neuen Rabattrunde gestrichen.

In dieser Woche ging ein weiteres Fachlos abhanden: Nach Informationen von APOTHEKE ADHOC ist auch Pankreatin nicht länger Teil der Ausschreibung. Mit dem Argument, dass es sich bei den Präparaten um Biosimilars handele, hatten die Hersteller gefordert, den Wirkstoff nicht an einen Rabattvertrag zu binden. Offenbar ließ sich die DAK überzeugen. Veröffentlicht wurde der Rückzug noch nicht, die Kasse wollte auf Nachfrage zum laufenden Verfahren nichts sagen.

Die DAK ist anscheinend bemüht, gerichtliche Verfahren um ihre Ausschreibung zu vermeiden. Möglicherweise könnten daher noch mehr Wirkstoffe ausfallen. Dem Vernehmen nach sind weitere Fachlose von Nachprüfverfahren betroffen.

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