Krankenkassen

DAK klagt über Abrechnungsbetrug

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Berlin -

Die DAK Gesundheit klagt über immer mehr Fälle von Abrechnungsbetrug: Im vergangenen Jahr gab es bei der Kasse mehr als 1560 neue Betrugsfälle, 60 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten Hinweise sind im Bereich der Heilmittel eingegangen. Der Anteil der falsch abgerechnten Medikamente betrug 2011 rund 7 Prozent. Die DAK beschäftigt ein zehnköpfiges Ermittlungsteam, um Abrechnungsbetrüger aufzuspüren.

 

Bei Arzneimitteln seien der Kasse im vergangenen Jahr 103 neue Fälle gemeldet worden. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Anstieg von 17 Prozent. „In diesem Bereich können sowohl Ärzte als auch Apotheker an dem Betrug beteiligt sein“, stellte der Sprecher klar. Derzeit bearbeitet das Ermittlungsteam der Kasse 162 aktuelle Betrugsfälle, die mit Medikamenten zu tun haben.

Insgesamt konnte die Kasse im vergangenen Jahr Gelder in Höhe von 1,7 Millionen Euro zurückholen, nach knapp 2 Millionen Euro im Jahr zuvor. Von Arzneimittel-Betrügern holte sich die Kasse 2010 und 2011 etwa 480.000 Euro zurück.

Klarer Schwerpunkt bei den Hinweisen im vergangenen Jahr waren sogenannte Heilmittel wie etwa Physiotherapie, Krankengymnastik oder Massagen (47 Prozent), gefolgt von Betrügereien bei der Pflege (13) und bei der ärztlichen Behandlung (12). Die Zahlen der DAK beruhen nur auf Fällen von vorsätzlichem Abrechnungsbetrug mit kriminellem Hintergrund oder von Vertragsstrafen. Geldrückflüsse aus der routinemäßigen Abrechnungsprüfung sind nicht enthalten.

 

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