Nicht nur Kostenschraube drehen

DAK-Jubiläum: Ärztechef sendet (Glück)wünsche

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Berlin -

Die DAK-Gesundheit wird 250 Jahre alt. Im Interview von Vorstandschef Andreas Storm mit dem Hamburger Abendblatt stand die Forderung, „endlich die eklatante Benachteiligung gesetzlich Versicherter zu beenden“, im Fokus. Der Virchowbund-Vorsitzende Dr. Dirk Heinrich wies diese zurück: „Die angebliche Benachteiligung gesetzlich Versicherter ist doch hausgemacht.“

Die älteste deutsche Krankenkasse feiert in dieser Woche in Hamburg ihren 250. Geburtstag. Zu diesem Anlass wurde Storm zum Interview beim Hamburger Abendblatt eingeladen. Im Gespräch ging es neben der Entwicklungsgeschichte der Krankenkasse auch um aktuelle pesundheitspolitische Themen.

Eine Forderung Storms sorgte bei Heinrich für Verärgerung: Es sei nötig, „endlich die eklatante Benachteiligung gesetzlich Versicherter zu beenden“. So sollen auch Privatversicherte für den Transformationsprozess, sprich Umbau der Krankenhauslandschaft, aufkommen und nicht nur die Beitragszahler in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

Daraufhin reagierte Heinrich mit klarer Kante. Für ihn steht fest: „Die angebliche Benachteiligung gesetzlich Versicherter ist hausgemacht.“ Denn die Kassen seien selbst dafür verantwortlich, dass wegen der von ihnen betriebenen, inzwischen 30 Jahre andauernden Budgetierung für die Behandlung von Kassenpatienten beispielweise in Hamburg nur rund 75 Prozent beim Haus- und Facharzt gezahlt werden.

Mehr noch: „Würde Kassenchef Storm seine Hausaufgaben machen, würde er dafür sorgen, dass die Behandlung seiner Versicherten auch vollständig bezahlt wird“, so Heinrich. Man gratuliere zwar zum 250. Geburtstag, wünsche sich aber dennoch, dass sie „zukünftig endlich mehr Verantwortung für ihre Versicherten übernimmt“, so der Virchowbund-Vorsitzende. Das sei besser, als „immer nur an der Kostenschraube zu drehen und den Schwarzen Peter dafür den Ärzten zuzuschieben“.

Für ihn sei es auch verantwortungslos, dass die DAK sich als Krankenkasse beim sozialpolitischen Vorzeigeprojekt Gesundheitskiosk Billstedt Horn „von heute auf morgen“ aus der Finanzierung verabschiede. „Zumal dieses Projekt ausschließlich gesetzlich Versicherten diente, die aus sozial benachteiligten Schichten kommen“, prangert Heinrich an.

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