Abrechnungsbetrug

DAK jagt Apotheker und Ärzte Yvette Meißner, 15.04.2010 13:19 Uhr

Berlin - 

Wegen falsch abgerechneter Arzneimittel konnte die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) in den vergangenen zwei Jahren von Leistungserbringern mehr als eine Million Euro zurück verlangen. Das geht aus einem Ermittlungsbericht der Kasse hervor. Den Gesamtschaden aus Abrechnungsbetrug zwischen Oktober 2007 und September 2009 beziffert die DAK auf 2,7 Millionen Euro.

Manipulierte Arzneimittelverordnungen fallen nach Angaben der Kasse dabei weitaus stärker ins Gewicht als Heilmittelrezepte. Oftmals würden Rezepte über hochpreisige Medikamente manipuliert. Dazu zählten Arzneimittel zur Behandlung von Hepatitis C, Wachstumshormone, Zytostatika oder teure Schmerzmittel, heißt es in dem Bericht. Pro Verordnung könne ein Schaden in vierstelliger Höhe entstehen.

Laut DAK-Chefermittler Volker zur Heide handelt es sich bei den aufgedeckten Fällen am häufigsten um so genannte „Luftrezepte“. Wie oft Apotheker ins Visier der Ermittler geraten, konnte zur Heide nicht sagen. Die Kasse differenziere im Bereich Arzneimittel nicht, ob an den Fällen Ärzte oder Apotheker beteiligt seien.

Der Ermittlungsreport zeige jedoch, dass in allen Leistungsbereichen Abrechnungen manipuliert würden, so zur Heide. Die erkannten Fälle seien nur die Spitze des Eisbergs. Das hätten Sonderprüfungen in einzelnen Bereichen gezeigt, durch die die Fallzahlen sprunghaft angestiegen seien.