Pflegereform

CSU will ambulante Hilfe stärken dpa, 19.02.2011 12:42 Uhr

Berlin - 

Angesichts der Koalitionsdebatte über höhere Pflegebeiträge dringt die CSU darauf, die geplante Pflegereform auch für Einsparungen zu nutzen. „Wir wollen den Grundsatz 'ambulant vor stationär' umsetzen und den Grundsatz 'Rehabilitation vor Pflege'“, sagte der Unionsfraktionsvize Johannes Singhammer (CSU).

„Je mehr Pflegebedürftigkeit eintritt und die Menschen stationär versorgt werden, desto teurer wird die Pflege“, sagte Singhammer. Stattdessen könne in vielen Fällen durch mehr ambulante Hilfe auf eine Heimunterbringung verzichtet werden. Zudem könnten gebrechliche oder kranke Menschen durch gezielte Reha-Maßnahmen oft in den Stand gesetzt werden, sich auch weiter selbst zu versorgen. Eine Verschlechterung des Zustands der Betroffenen sowie der Übergang zur Pflegebedürftigkeit könne dann durchaus verhindert oder verzögert werden.

Singhammer sagte aber auch, dass Altersverwirrte künftig stärker als bisher von Pflegeleistungen profitieren sollten. „Für Demenzkranke müssen wir mehr tun als bisher“, sagte er. Dieses Risiko müsse stärker abgesichert werden. Dies dürfte nach verbreiteter Ansicht auch mehr kosten. Der CSU-Politiker wollte sich nicht dazu äußern, ob und gegebenenfalls wie stark die Pflege insgesamt teurer wird.

Der FDP-Finanzexperte Hermann Otto Solms hatte sich gegen eine Beitragserhöhung für die Pflege gewandt. Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) hatte diese Frage bislang offen gelassen.