Mit der Social-Media-Kampagne „Mission Apotheke vor Ort“ wollen Ariel Wagner und seiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter der Allgemeinheit verständlich machen, wie es um die Vor-Ort-Apotheke steht. Erste Ergebnisse wollen sie Ende der kommenden Woche präsentieren.
Mehr als 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten in der fast zweistündigen Präsentation der Kampagne. Als „unabhängiges Guerillamarketing aus dem Untergrund“ präsentierte Wagner den Fahrplan, der innerhalb von drei Wochen in Kooperation mit einer nicht näher benannten Medienagentur, Projektleiter Tobias Schmid und weiteren Partnern auf die Beine gestellt wurde.
Die erste Phase der Offensive starte Anfang Juli und laufe bis Ende des Jahres. Sie befinde sich seit Anfang Juni in der Vorbereitung. „Wir wollen Öffentlichkeit für die bedrohliche Situation, in der sich Apotheken befinden, herstellen“, erklärte Wagner.
Weitere übergeordnete Ziele sind:
Kanäle werden zunächst auf Facebook, YouTube, Instagram und X etabliert. Dafür sind unter anderem dokumentarische Kurzfilme von drei bis fünf Minuten Länge, aber auch ausführlicherer Videocontent zu spezifischeren Problemen – wie der Konkurenz durch Online-Apotheken – geplant.
Eine Website soll zudem als zentrale Informationsplattform dienen. Alle Hintergrundinformationen, Videocontent, Interviews und einen Blog mit Updates nebst Pressemitteilungen werden hier veröffentlicht. Gegebenenfalls will das Projekt auch eine Online-Petition zur Unterstützung der Kampagne starten.
Während es eine erste Anschubfinanzierung durch fünf Apotheken aus dem Süden Deutschland gab, ist die Kampagne rund um Wagner auf finanzielle Unterstützung aus der Apothekerschaft angewiesen. „Ähnliche Kampagnen sind oft sechs- bis siebenstellig. Da sind wir ganz weit von entfernt“, erklärte er und stellte im Zuge dessen den Kostenplan bis Ende des Jahres vor. „Wir wollen mit wenig Budget ganz viel erreichen und hochwertigen Content produzieren, der die Menschen begeistert.“
Die monatlichen Kosten belaufen sich monatlich auf rund 7000 Euro. In der Kampagnenzeit kommen so für sieben Monate zuzüglich 19 Prozent Umsatzsteuer rund 58.000 Euro zusammen. Dazu fallen laut Wagner Kosten für bezahlte Reichweite an, die aktuell auf 10.000 bis 20.000 Euro geschätzt werden.
„Wenn alle diese Last tragen, dann ist das für jeden ein relativ kleiner Betrag“, führt Wagner an. Die ersten Spenden – mal 300 Euro, 500 Euro oder 1000 Euro – trudelten im Laufe der Veranstaltung via Mail oder dem dafür eingerichteten Dienst bereits ein. Als Abrechner werde zunächst die Seeapotheke von Wagners Frau Pinelopi Argiti kostenfrei zur Verfügung gestellt. Für die Abwicklung, Organisation und Produktion der Inhalte werden keinerlei Gelder abgezweigt. Auch Wagner arbeitet ehrenamtlich.
„Wir sind völlig unabhängig, wir haben mit niemandem zutun; nicht mit der Abda, nicht mit DAV, LAV oder LAK und auch nicht mit der Freien Apothekerschaft“, stellte Wagner am gestrigen Abend klar. Es habe zwar einen gewissen Support der Freien Apothekerschaft gegeben; die Idee stamme aber aus der Basis, betonte der PTA.
Dass kurz vor dem Start der Auftaktveranstaltung der Referentenentwurf des Apothekenreformgesetzes (ApoRG) veröffentlicht wurde, bestärke die Kampagne laut Wagner zusätzlich. „Der Presse ist zu entnehmen, dass wir auf dem richtigen Weg mit unserer Kampagne sind, jetzt, wo der Entwurf da ist.“
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