Die Apotheken in Nordrhein-Westfalen hoffen, ab Mitte Januar mit den eigenständigen Impfungen gegen das Coronavirus starten zu können. Bisher impften geschulte Apotheker:innen noch im Verbund mit Ärzt:innen, sagte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis. In der ersten Januar-Woche werde nun eine Impfverordnung des Bundes erwartet, die unter anderem die Vergütungen und die Wege der Impfstoffbestellungen für die Apotheken regele.
Außerdem würden Schulungen für jene Apotheker:innen ausgearbeitet, die bisher noch keine Impfberechtigung hätten. Abda-Präsidentin Gabriele Overwiening glaubt dagegen nicht, dass in den meisten Apotheken schnell gegen Covid-19 geimpft werden kann.
Speziell geschulte Apotheker:innen dürfen nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums bereits jetzt Corona-Impfspritzen setzen. Wer eine Impfschulung im Rahmen des Modellprojekts Grippeimpfungen absolviert habe, könne „sofort ohne weitere Schulungen Personen ab 18 Jahren gegen Covid-19 impfen“, sagte ein Sprecher. Die impfenden Apotheker:innen müssten aber über geeignete Räumlichkeiten mit Ausstattung verfügen – oder in andere Strukturen, etwa Impfzentren oder mobile Impfteams, eingebunden werden.
Noch nicht ausgebildete Apotheker:innen, aber auch Zahnärzt:innen oder Tierärzt:innen, sollen den Angaben zufolge ab Januar spezielle Impfschulungen durchlaufen können, für die die jeweiligen Bundeskammern derzeit die Abläufe ausarbeiten. Haben sie diese erfolgreich absolviert, dürfen sie auch Jugendliche ab zwölf Jahren impfen.
Hunderte Apotheken in NRW könnten zusätzlich zu den Ärzt:innen ebenfalls gegen Corona impfen, wie die Apothekerverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe bereits deutlich gemacht hatten. Mehr als 200 Apotheken in Westfalen-Lippe wären in der Lage, zeitnah Impfungen vorzunehmen. Rund 320 Apothekerinnen und Apotheker in der Region hätten bereits die Schulungen für Grippeimpfungen absolviert, bundesweit sind es rund 2600.
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