Die Ärzte wollen ihr Monopol bei den Corona-Tests zurück. Mehrere Verbände trommeln für ein Ende der Bürgertests und die Wiedereinführung des Arztvorbehalts. Auch Apotheken wären dann raus.
Um einer neuen Corona-Welle im Herbst und Winter „sicher begegnen“ zu können, hat der Pandemierat der Bundesärztekammer (BÄK) eine „nachhaltige und vorausschauende Teststrategie und Ressourcenplanung“ gefordert. Die Arbeitsgruppe „Teststrategie“ fordert, „aus den Erfahrungen der vergangenen Infektionswellen zu lernen, um zeitnah und wirksam mit anlassbezogener niedrigschwelliger Testung die medizinisch erforderliche Diagnostik, das Kontaktpersonenmanagement und insbesondere den Schutz vulnerabler Gruppen sicherstellen zu können“.
Vorrang bei den Tests müsse eine bestmögliche medizinische Versorgung der Bevölkerung haben – gerade mit Blick auf Menschen mit einem besonderen Risiko für schwere Krankheitsverläufe. Zudem müssten Testkapazitäten zum Schutz vulnerabler Gruppen in ausreichender Menge vorgehalten werden. Notwendig seien Testkonzepte für Alten- und Pflegeheime, Betreuungseinrichtungen und Krankenhäuser.
Die Autoren sprechen sich daher dafür aus, die Testinfrastruktur aber zu „professionalisieren“. So sei der Arztvorbehalt zur Feststellung übertragbarer Krankheiten wiederherzustellen: Corona-Tests sollten nur von medizinischem Fachpersonal unter strikter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zur Qualitätssicherung durchgeführt werden. „Bürgertests und anlasslose Massentestungen haben im aktuellen Testkonzept keinen Platz.“ Selbsttests für Laien sollten aber weiterhin möglich sein.
Zur Finanzierung der weiterhin erforderlichen Testung asymptomatischer Personen in besonderen Fällen sei die Coronavirus-Testverordnung (TestV) weiterzuführen. Zur Nachuntersuchung positiver Proben auf neue Varianten sollte die Honorierung über die Coronavirus-Surveillance-Verordnung erhalten und um variantientspezifische PCR-Tests (VoC-PCR) erweitert werden.
Schon bei der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hatte ein Vertreter der Labormediziner gefordert, die Testung wieder „zurückzuführen“.
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