Die Corona-Pandemie verschafft Cyberkriminellen und Geheimdiensten mehr Möglichkeiten für Angriffe. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung. „Hinzu kommt, dass sich die weniger gut geschützte IT-Oberfläche, seitdem Millionen von Menschen kurzfristig von zu Hause aus arbeiten, vergrößert hat“, heißt es in dem Papier der CDU-nahen Stiftung. Anders als bei großen Unternehmen, Behörden und Organisationen fehle dort in der Regel professioneller Schutz für das IT-System.
Die Pandemie biete zudem die Gelegenheit, Verunsicherung, Neugierde und Informationsbedürfnis von Menschen gezielt für kriminelle oder heimtückische Aktivitäten zu nutzen, so der Autor. „Mit der persönlichen Gesundheit lässt sich das Informationsbedürfnis besonders wecken – vor allem, wenn es beispielsweise um Schutzmaßnahmen, angebliche Behandlungsmethoden, eine Impfung oder vermeintliche Informationen von staatlichen Stellen geht.“
Krankenhäuser oder andere Einrichtungen im Gesundheitssektor würden zudem zum Ziel von Erpresser-Software. Private Unternehmen und öffentliche Stellen wie die Weltgesundheitsorganisation WHO rückten in den Fokus mutmaßlicher staatlicher Spionage. Hinzu kämen Besprechungen über teils unsichere Konferenzprogramme.
Der Staat sollte auf die Situation nach Einschätzung der Stiftung mit Aufklärungskampagnen, dem Ausbau digitaler Bildung und spezieller Förderung für die IT-Sicherheit kleiner und mittelständischer Unternehmen reagieren. Die Strafverfolgungsbehörden bräuchten IT-Spezialisten. Auf staatliche Cyber-Übergriffe müsse mit politischen und wirtschaftlichen Sanktionen reagiert werden.
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