Corona-Bonus fürs Apothekenteam: Wer zahlt? Carolin Ciulli, 22.02.2022 10:04 Uhr
Inhaber:innen können ihren Angestellten noch bis zum 31. März einen steuerfreien Corona-Bonus von maximal 1500 Euro zahlen. Mehr als die Hälfte der Inhaber:innen hat den Betrag noch nicht ausgeschöpft. Das geht aus einer aposcope-Befragung hervor.
Arbeitgeber haben seit Frühjahr 2020 die Möglichkeit, das Engagement ihrer Mitarbeiter:innen während der Pandemie finanziell zu belohnen und so ihre Wertschätzung zu zeigen – der Corona-Bonus ist bis zu einer Höhe von 1500 Euro steuer- und sozialabgabenfrei und kann einmalig oder in Etappen gezahlt werden. Während das Pflegepersonal das Geld vom Bund erhält und die Länder den Betrag teilweise aufgestockt haben, müssen alle anderen Branchen selbst sehen, ob und wie sie das Geld locker machen können. Die Ärzte etwa machen sich dafür stark, dass der Bonus für MFA ebenfalls aus Steuermitteln finanziert wird.
Auch Apotheken müssen den Bonus aus eigener Tasche zahlen, wobei bei den meisten Betrieben die betriebswirtschaftliche Lage durch Masken, Tests, Zertifikate und Impfstoffe auch 2021 positiv war. 83 Prozent der Inhaber:innen machen laut aposcope entsprechend von der Möglichkeit Gebrauch, ihren Angestellten einen Bonus zukommen zu lassen. Die Gründe sind verschieden und reichen über eine Honorierung der Mehrbelastung und dem damit verbundenem Stress (46 Prozent), Wertschätzung und Anerkennung der Leistung (37 Prozent) bis hin zu Motivation (5 Prozent) des Teams.
Das spricht gegen einen Bonus
Wer nicht zahlt, hat ebenfalls seine Gründe – allem voran die wirtschaftliche Lage der Apotheke: 35 Prozent der Befragten, die keinen Zuschlag zahlen, können dies nach eigenen Angaben aufgrund der sinkenden Umsatzzahlen finanziell nicht stemmen. Jede/r Sechste sieht keine Notwendigkeit für einen Bonus, da die Angestellten ohnehin übertariflich bezahlt werden.
Ein Drittel der Inhaber:innen, die bereits einen Corona-Bonus gezahlt haben oder noch bis zum Ablauf der Frist zahlen werden, wird nach eigenen Angaben den steuerfreien Maximalbetrag von 1500 Euro nicht ausschöpfen. Dem gegenüber stehen 48 Prozent der Chef:innen, die bereits die volle Summe ausgezahlt haben. In puncto Auszahlung setzen Chef:innen auf verschiedene Modelle – knapp die Hälfte der Apothekeninhaber:innen hat von einer Einmalzahlung Gebrauch gemacht.
Wer darf oder durfte sich über ein Corona-Bonuszahlung freuen? Sechs von zehn zahlenden Chef:innen machen keine Unterschiede im Team und lassen alle Angestellten profitieren. Der große PTA-Gehaltsreport 2021 von PTA IN LOVE zeigte, dass sich schon im Dezember 53 Prozent der PTA über einen Corona-Bonus freuen durften.
An der aposcope-Befragung nahmen in der Zeit vom 10. bis 14. Februar 2022 insgesamt 99 verifizierte Apothekeninhaber:innen teil.