Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich für einen neuen Anlauf zu einer Aufarbeitung des staatlichen Krisenmanagements in der Corona-Pandemie nach der Bundestagswahl ausgesprochen. „Es wird mit das Erste sein, was eine neue Bundesregierung der Bevölkerung schuldet“, sagte der SPD-Politiker in der ARD-Sendung „Hart aber fair“. Dies werde auch mit Blick auf Missverständnisse und gegenseitige Anschuldigungen gebraucht. „Wir müssen wieder die Gesellschaft zusammenführen.“
Lauterbach sagte, er habe sich für eine Aufarbeitung der damaligen Beschlüsse eingesetzt. „Aber wir haben es einfach nicht hinbekommen, muss man auch so klar sagen, weil die FDP einfach nicht kompromissbereit gewesen ist.“ Er bekräftigte, dass Schulschließungen aus heutiger Sicht ein Fehler gewesen seien.
Im Nachhinein sei es auch die richtige Entscheidung gewesen, dass eine allgemeine Impfpflicht 2022 im Bundestag abgelehnt wurde. Lauterbach hatte sich damals dafür eingesetzt. Richtig gewesen sei aber die Debatte selbst, mit der in der Krise eine wichtige Entscheidung wieder in den Bundestag gebracht worden sei.
Der Minister betonte erneut, Deutschland sei besser durch die Pandemie gekommen als viele andere europäische Länder mit einer ähnlichen Altersstruktur. „Wir sind vorsichtig gewesen“, sagte er. „Wären wir weniger vorsichtig gewesen, wären noch mehr Menschen gestorben, und es hätten noch mehr Menschen jetzt Long-Covid. Und das wäre aus meiner Sicht unverantwortlich und ein Fehler gewesen.“
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