Im Bundestag herrscht Uneinigkeit über die Auszahlung der höheren Entschädigung: Die finanzielle Hilfe für die deutschen Contergan-Opfer soll weiter aufgestockt werden, der Auszahlungsmodus ist aber umstritten. Die Fraktionen streiten darüber, ob das zur Verfügung stehende Geld auf einen Schlag ausgezahlt wird oder ob die Betroffenen über einen Zeitraum von 35 Jahren eine jährliche Zusatzrente von rund 3000 Euro erhalten.
Für die Linksfraktion erklärte Ilja Seifert, die heute 50 Jahre alten Betroffenen seien in 35 Jahren vermutlich nicht mehr am Leben. Vertreter von SPD und FDP betonten hingegen, bei einer jährlichen Rente hätten die etwa 2800 noch lebenden Contergan-Opfer bereits nach sechs Jahren die gleiche Summe auf dem Konto wie bei einer Einmalzahlung.
Im vergangenen Sommer hatten Bundestag und Bundesrat die Entschädigungsrenten auf einen monatlichen Höchstsatz von 1090 Euro verdoppelt. Die erhöhten Leistungen sollten rückwirkend zum 1. Januar 2009 gelten und jährlich der Inflationsrate angepasst werden.
Das Pharmaunternehmen Grünenthal stellt zusätzlich 50 Millionen Euro für die Betroffenen zur Verfügung. Die gleiche Summe soll noch einmal aus Bundesmitteln bereitgestellt werden, so dass an die Opfer insgesamt 100 Millionen Euro ausgezahlt werden können.
APOTHEKE ADHOC Debatte