Nach dem vermeintlichen Daten-Skandal vor einem Jahr hatte die ABDA beschlossen, die eigene Compliance zu prüfen. Die Analyse ist beendet – nun geht es daran, ein Regelwerk zu verfassen. „Wir wollen alles tun, damit wir eine gute und klare Organisation haben“, sagt ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz. „Geändert werden muss nichts, aber dokumentiert.“
Eine Verwicklung in den vermeintlichen Datenskandal hatte die ABDA vehement bestritten. Der geschäftsführende Vorstand hatte sich trotzdem auf ein sofortiges Maßnahmenbündel geeinigt: Eine Arbeitsgruppe sollte sich intensiv mit den Vorwürfen und dem Verdacht der Spionage beschäftigen. Außerdem sollten alle Richtlinien zur verbandsinternenen Compliance überprüft werden.
„Der Vorwurf war, dass es keine geschriebenen Regeln gab“, erklärt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. Die ABDA hatte daher die Berliner Unternehmensberatung Wabnitz beauftragt. „Es geht dabei um eine Bestandsaufnahme: einen Compliance-Checkup“, hatte der damalige ABDA-Sprecher Florian Martius im Februar erklärt.Die Analyse sei nun abgeschlossen, so Schmitz. Alle Abläufe im Haus seien untersucht worden. Dabei seien Risikopunkte analysiert worden, zum Beispiel das Kartellrecht oder mögliche Interessenskonflikte. Der nächste Schritt sei, „das ein oder andere Regelwerk“ aufzustellen, erklärt Schmitz. Beispielsweise solle festgelegt werden, in welchem Ausmaß im Haus Geschenke angenommen werden dürften. Compliance-Verstöße sollen von vornherein verhindert werden.
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