Schleswig-Holstein

Christiansen Favorit für Ehmen-Nachfolge Lothar Klein, 30.04.2018 12:52 Uhr

Dr. Kai Christiansen, Apotheker und Inhaber der Angler-Apotheke in Steinbergkirche, gilt als Favorit um die Nachfolge von Schleswig-Holsteins Kammerpräsidenten Gerd Ehmen. Foto: Michael Holzem PHOTOGRAPHIE / CDU Steinbergkirche/Quern
Berlin - 

Am 2. Mai kürt die neu gewählte Kammerversammlung der Apothekerkammer Schleswig-Holstein ihren neuen Präsidenten. Der 70-jährige langjährige Amtsinhaber Gerd Ehmen tritt nicht mehr an. Er will den Weg für einen jüngeren Nachfolger frei machen. Neben ihm verlassen auch Reinhard Boxhammer, Susanne Hahn und Andrea Suhr den Kammervorstand. Als Favorit für die Nachfolge gilt Dr. Kai Christiansen, Apotheker und Inhaber der Angler-Apotheke in Steinbergkirche.

Ehmen ist seit 2009 Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein und führt sie damit in seiner zweiten Amtszeit. Im März wurde die neue Kammerversammlung gewählt. Das Wahlergebnis wurde am 11. April ermittelt. Am 2. Mai wird die konstituierende Sitzung der neuen Kammerversammlung stattfinden, bei der ein neuer Kammerpräsident gewählt werden muss.

Mit Christiansen zöge ein jüngerer Apotheker in die Riege der Kammerpräsidenten ein. Bei der Wahl zur Apothekerkammer erhielt er mit 85 Stimmen die meisten Stimmen der Apothekeninhaber. Christiansen wurde 1969 in Groß Quern geboren. Er ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt seit 1974 in Steinbergkirche. Der 48-jährige Christiansen ist bereits seit längerer Zeit in der Standespolitik aktiv. Seit 1997 kümmert er sich um die Ausbildung des pharmazeutischen Nachwuchses, seit 2005 ist er Mitglied der Kammerversammlung und seit 2006 Mitglied der Delegiertenversammlung des Verbandes.

2007 übernahm er das Amt des Kreisapothekers im Kreis Schleswig-Flensburg. Er ist Vorsitzender des Aufsichtsausschusses der Apothekerversorgung Schleswig-Holsteins und war von 2010 bis 2014 2. Stellvertretender Vorsitzender des Apothekerverbandes des norddeutschen Landes, seit 2014 ist er der 1. Stellvertreter von Verbandschef Peter Froese. Seit letztem Jahr ist Christiansen zudem Mitglied im Vorstand des Treuhandverbandes Deutscher Apotheker.

Zu seiner Kandidatur äußern will sich Christiansen noch nicht. „Als Apotheker obliegt uns die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung der Bevölkerung“, schrieb er im Sonderheft der Kammer zur Wahl im März 2018: „Wir müssen aufpassen, dass wir unter der exorbitant zunehmenden Bürokratie diesen Auftrag nicht immer mehr aus den Augen verlieren.“ Die ins Unerträgliche steigende Regulierungswut und Dokumentationspflicht müsse ein Ende haben. Demnächst müssten die Apotheker sogar die Abfallentsorgung dokumentieren, beklagte er: „An vielen Stelle muss der gesunde Menschenverstand wieder mehr erlaubt sein.“

Christiansen ist auch parteipolitisch aktiv: Er ist Beisitzer im Vorstand des CDU-Ortsverbandes Steinbergkirche. Als Apotheker liegt sein fachlicher Schwerpunkt vor allem in der Gesundheitsversorgung der Gemeinde. „Der allgemeine Landarztmangel hat inzwischen auch Steinbergkirche erreicht. Hier müssen wir als Gemeinde schnellstmöglich aktiv werden und dürfen die Betroffenen damit nicht allein lassen,“ äußert Christiansen auf der CDU-Homepage. „Natürlich habe ich auch ein ureigenes Interesse am Vorhandensein von Ärzten bei uns im Ort, denn nach wie vor gilt: Wo kein Arzt, da auch keine Apotheke. Aber diese Reihe lässt sich fortsetzen: Wo kein Arzt, da keine Apotheke. Wo keine Apotheke, da keine Bank, wo keine Bank, da….“. Steinbergkirche ist eine kleine Gemeinde mit knapp 3000 Einwohnern und liegt circa 20 Kilometer östlich von Flensburg.

Zu Christiansens Stellvertreter könnte am Mittwoch der angestellte Apotheker Volker Thode gewählt werden. Mit 145 Stimmen erhielt Thode bei der Wahl zur Kammerversammlung deutlich mehr Stimmen als Christiansen. Der 63-jährige Thode arbeitet als Offizinapotheker in der Germania-Apotheke in Kiel. Er ist seit 1988 Mitglied der Kammerversammlung, seit 1997 Mitglied im Kammervorstand und seit 2005 Stellvertreter des Kammerpräsidenten. Eine Kandidatur für das Präsidentenamt kam für Thode nicht in Frage. Diese Aufgabe lasse sich nicht mit seiner Arbeit als angestellter Apotheker verbinden, so Thode.