Anlässlich der im estnischen Tallinn stattfindenden Ministerkonferenz der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (EURO WHO) wurde heute eine Charta verabschiedet, um die Gesundheitssysteme der einzelnen Mitgliedsländer zu stärken. Mehr als 500 Teilnehmer aus 53 Mitgliedsstaaten waren dabei vertreten.
Die Charta fordert starke Gesundheitssysteme, damit alle Bürger Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten. Patienten dürften auf Grund von Krankheiten nicht in die Armut abrutschen. Die WHO schätzt, dass 150 Millionen Menschen jährlich durch Gesundheitsausgaben eine finanzielle Katastrophe erleiden. Zudem gibt es einer Studie zufolge einen Zusammenhang zwischen Gesundheit und Wohlstand der Bevölkerung eines Landes.
Staatssekretär Dr. Klaus Theo Schröder forderte insbesondere osteuropäische Länder auf, in ihre medizinische Versorgung zu investieren: „Gut funktionierende Gesundheitssysteme sind Voraussetzung für Wohlstand. Der Gesundheitszustand der Bevölkerung bestimmt die Produktivität einer Volkswirtschaft maßgeblich mit.“ Schröder verwies dabei auf das deutsche Modell, dass trotz auftretenden Schwierigkeiten erfolgreich sei. Zudem bot er den Ländern Hilfe bei der Entwicklung eigener Gesundheitssysteme an.
In den Staaten der EURO WHO differieren die Systeme erheblich. So betragen die Gesundheitsausgaben in Relation zum BIP in Deutschland 10,7 Prozent. In den ehemaligen GUS-Staaten liegen sie zwischen 3,8 und 6 Prozent.
APOTHEKE ADHOC Debatte