Die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen des Flächenlandes Mecklenburg-Vorpommern bereitet den Verantwortlichen viele Sorgen. Nach Ansicht der CDU geht es dabei aber nicht nur um die Lücken im Netz der Landarztpraxen.
Dem Apotheken-Sterben auf dem Land sollte nach Ansicht der CDU mit gezielten staatlichen Hilfen entgegengewirkt werden. Hauptgrund für Apotheken-Schließungen sei gerade auch in Mecklenburg-Vorpommern der Mangel an qualifiziertem Fachpersonal. „Daher liegt es nahe, erfolgreiche Modelle wie das Landarztgesetz oder Medizinstipendien auch auf andere Berufe mit Fachkräftemangel auszudehnen“, sagte die CDU-Landtagsabgeordnete Katy Hoffmeister am Dienstag.
Auf diese Weise könnten Studierende außerhalb des üblichen Auswahlverfahrens einen Studienplatz erhalten und sich im Gegenzug verpflichten, eine Apotheke in ländlichen Gebieten zu eröffnen oder zu übernehmen, erklärte die Oppositionspolitikerin.
Sie hatte am Dienstag bei ihrer Sommertour eine Apotheke in Tribsees (Landkreis Vorpommern-Rügen) besucht. Mit der bevorzugten Vergabe von Medizinstudienplätzen an Bewerber, die später aufs Land gehen, versucht Mecklenburg-Vorpommern Lücken in der medizinischen Versorgung in der Fläche zu begrenzen.
Laut Hoffmeister ist seit Jahren auch ein kontinuierlicher Rückgang bei der Anzahl der Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern zu beobachten, mit schwerwiegenden Auswirkungen in ländlichen Gebieten. Gerade an Wochenenden und während der Notdienstzeiten komme es dort zu erheblich längeren Anfahrtswegen, was für Menschen ohne Auto ein großes Problem darstelle.
Als eine weitere Ursache für die Schließung von Apotheken nannte Hoffmeister Gesetzesänderungen des Bundes. So müssten Apotheken inzwischen zwölf Prozent des Abgabepreises an die Krankenkassen abführen, anstelle der zuvor üblichen sieben Prozent. Das schmälere die Liquidität.
Mitte Juni hatte sich ein Großteil der Apotheken im Nordosten an einem bundesweiten Protesttag beteiligt. Nach Angaben der Apothekerkammer ist die Zahl der Apotheken im Nordosten in den vergangenen zehn Jahren von 412 auf 372 gesunken. Nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums in Schwerin liegen aber derzeit „keine Erkenntnisse über schließungsbedingte Lücken bei der Versorgung mit Arzneimitteln im Land vor“.
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