Der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn hat mit mehreren Apothekern die aktuelle Lage des Berufsstandes diskutiert. Der Unionspolitiker wollte in Bayern eigentlich nur mit Ärzten über die Versorgung im ländlichen Raum sprechen. Spontan hatte Spahn davor doch noch Zeit für die Apotheker gefunden.
Spahn hat sich Anfang vergangener Woche mit fünf Apothekern in einem Gasthof in Senden südlich von Ulm getroffen. Anwesend waren auch Bürgermeister Kurt Baiker sowie die Bundestagsabgeordnete Katrin Albsteiger (CSU), die den Termin mit Apothekerin Franziska Utzinger organisiert hatte.
Bei dem einstündigen Gespräch ging es um Nullretaxationen, Lieferengpässe, Apothekenübergabe oder Rezeptur- und BtM-Vergütung. Apotheker Dr. Matthias Schneider bewertete das Treffen als „sehr angenehm“. Spahn sei ein „fachlich gut informierter Mensch“.
Bei der Vergütung habe der CDU-Politiker aber klare Grenzen gezogen, sagt der Inhaber der Schwaben-Apotheke in Dillingen an der Donau: „Es geht ihm nicht darum, die Apotheken zu subventionieren.“
Spahn betonte die Notwendigkeit der flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln und unterstrich den Gemeinwohlauftrag, der durch die Apotheken geleistet werde.
Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass die vielfältigen Aufgaben nur mit einer leistungsgerechten Vergütung, die nicht durch bürokratische Hemmnisse eingeschränkt werde, erfüllt werden könne.
Die Dauer und Häufigkeit der Lieferengpässe haben den Politiker überrascht. Er kündigte an, das Thema weiter zu verfolgen. Auch bei der Aut-idem-Liste sowie Nullretaxationen arbeitet die Politik laut Spahn daran, um für Apotheker und Krankenkassen eine vertretbare Lösung zu finden.
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