Parteitag in Berlin

CDU: „Präsenzapotheken müssen gestärkt werden“

, Uhr
Berlin -

Unter dem Motto „Zukunft gemeinsam gewinnen“ läuft zurzeit der Parteitag der CDU. In ihrem über 1000 Seiten langem Antragsbuch hat die Partei auch die Apotheken im Blick und macht sich unter anderem für die Freiberuflichkeit im ambulanten Sektor und eine Stärkung der Präsenzapotheke stark. 

Zur Lösung der aktuellen Herausforderungen wie dem demografischen Wandel oder dem Mangel an Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum will die CDU unter anderem die Freiberuflichkeit im ambulanten Bereich stärken. Dazu gehören auch die Apotheken. Außerdem soll Europa als Standort bei der Arzneimittelherstellung gestärkt werden.

Freiberuflichkeit fördern

Immer mehr Krankheiten seien ambulant therapierbar, so heißt es in der Sammlung. Daher müssen die ambulanten Versorgungsstrukturen gestärkt und ausgebaut werden: „Um auch weiterhin eine gute Versorgung zu sichern, sind strukturelle Anpassungen im Gesundheitssystem erforderlich. Dabei setzen wir im ambulanten Sektor auf einen Vorrang für Freiberuflichkeit und selbstständig geführte Praxen und Apotheken“, heißt es.

Eine gute und nachhaltige ambulante medizinische Behandlung basiere auf einem starken und zugleich „sensiblen Vertrauensverhältnis“ zwischen Arzt und Patient. Dieses besondere Vertrauensverhältnis müsse zum Wohl der Patientinnen und Patienten erhalten und geschützt bleiben. Die Voraussetzungen hierfür sei das Prinzip der freiberuflichen Berufsausübung.

Präsenzapotheke stärken

Um die Versorgung besonders in ländlichen Regionen zukünftig zu stärken, setzt die CDU nicht auf Telepharmazie und Gesundheitskioske, sondern die bestehenden Strukturen – auch die Präsenzapotheken. „Unser Ziel ist es, Versorgungssicherheit herzustellen und die gesundheitliche Versorgung insbesondere im ländlichen Raum zu erhalten und zu verbessern.“

In diesem Zusammenhang werden mehr Studienplätze für Humanmedizin, mehr regionale Gesundheitszentren mit Notfallversorgung, aber auch die Vor-Ort-Apotheken genannt: „Möglichkeiten der Telemedizin können die Versorgung sinnvoll ergänzen. Präsenzapotheken müssen zur Sicherstellung einer verantwortungsvollen und hochwertigen Arzneimittelversorgung gestärkt und die Verfügbarkeit von notwendigen Arzneimitteln gesichert werden.“

Lieferengpässe

In den vergangenen Jahren seien immer wieder erheblichen Versorgungsengpässe mit lebenswichtigen Medikamenten, zum Beispiel Antibiotika oder Fiebersäfte für Kinder, aufgetreten, so die CDU. Um Lieferengpässe von Medikamenten zu vermeiden, möchte die Partei die Selbstversorgungsfähigkeit Europas mit Medikamenten und ihre Bevorratung ausbauen. So solle dauerhaft die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln sichergestellt und gleichzeitig Planungssicherheit für die einzelnen Leistungsträger geschaffen werden. „Unser Ziel ist es, Versorgungs- und Planungssicherheit herzustellen.“

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
ApoRG in nächster Legislatur
Köpping setzt auf Nachwuchsförderung
Zwischen 0,4 und 1,9 Prozentpunkten
Mehrheit der Kassen erhöht Beitrag
Mehr aus Ressort
Paul-Ehrlich-Institut
Neuer Chef fürs PEI

APOTHEKE ADHOC Debatte