CDU-Politiker besuchen Apotheke APOTHEKE ADHOC, 15.07.2013 09:14 Uhr
Einmal im Monat besucht der CDU-Gemeindeverband Wehrheim im Hochtaunus
ein Unternehmen der Region. Diesmal ging es in die Limes-Apotheke. Die
Inhaber Monika Schüler-Markert und Heinz Markert wiesen Vertreter von
Vorstand und Fraktion auf ein paar Brennpunkte hin.
Markert beschrieb den CDU-Gästen, dass infolge des Landärztemangels auch Apotheken wirtschaftliche Probleme bekämen. Bereits jetzt sei die Zahl rückläufig; in den nächsten 15 bis 25 Jahren wird laut Markert jede dritte Apotheke vom Markt verschwinden.
Positiv wahrgenommen wurde von den Politikern der Lieferservice der Apotheke. Bürgermeister Gregor Sommer begrüßte das Angebot der Rezeptsammelstellen in den kleineren Ortsteilen, das seiner Meinung für ältere, immobile Menschen in den kommenden Jahren immer wichtiger werden wird.
Kritik musste die Konkurrenz aus dem Internet einstecken: Versandapotheken arbeiteten sehr häufig mit günstigeren angelernten Hilfskräften und könnten dadurch im Preiskampf punkten, hieß es. Die persönliche Beratung, die Herstellung individueller Rezepturen und der Notdienst blieben dabei auf der Strecke. CDU-Vorsitzende Susanne Odenweller findet die Apotheke vor Ort unverzichtbar: Getreu dem Motto des Wehrheimer Gewerbevereines: „Fahr nicht fort – kauf am Ort“ müsse es hier heißen: „Gut beraten – in der Apotheke vor Ort gekauft!“
Ein weiteres Thema waren die Rabattverträge: Diese könnten nicht nur im schlimmsten Fall zu Verwechslungen führen, sondern generell zu mehr Verwaltungsaufwand und unzufriedenen Patienten. Markert würde sich wünschen, die verantwortlichen Politiker würden einmal als Praktikant in einer Apotheke arbeiten, um die Auswirkungen etwa des AMNOG persönlich zu erleben.
Die Forderung von verschiedenen Politikern nach Apothekenketten stieß bei Gastgebern und Besuchern auf Ablehnung: Bei einer Pleite wie der von Schlecker könnten von heute auf morgen viele hundert Apotheken geschlossen werden – die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten wäre nicht mehr gesichert.
Die Limes-Apotheke ist eine von zwei Apotheken, die das Apotheker-Ehepaar betreibt. Insgesamt beschäftigen die beiden Pharmazeuten 23 Mitarbeiter und zwei Auszubildende. Vor etwas mehr als einem Jahr wurden rund 100.000 Euro in einer Kommissionierautomaten investiert.