CDU leicht vor SPD, FDP bleibt drin APOTHEKE ADHOC, 06.05.2012 18:06 Uhr
Ein denkbar knappes Ergebnis bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein: Nach aktuellen Hochrechnungen kommt die CDU auf 30,9 Prozent der Stimmen, gefolgt von der SPD mit 30 Prozent. Die Grünen verbessern sich leicht auf 13,3 Prozent. Die FDP hat den Einzug in den Kieler Landtag mit 8,1 Prozent deutlich geschafft, auch die Piratenpartei nimmt mit 8,4 Prozent den nächsten Landtag ein. Die Linke scheitert dagegen mit 2,2 Prozent an der 5-Prozent-Hürde. Der Südschleswiger Wählerverband (SSW) kommt zwar nur auf 4,6 Prozent, ist als Partei der dänischen Minderheit aber von der 5-Prozent-Hürde befreit und daher im Landtag vertreten – und könnte bei der Koalitionsbildung das Zünglein an der Waage sein.
Die CDU hat 0,6 Prozentpunkte verloren, bleibt aber vermutlich stärkste Kraft. Die SPD konnte zwar um 4,6 Punkte zulegen, hat aber nach derzeitigem Stand das Wahlziel verpasst, stärkste Fraktion in Kiel zu werden. Die Grünen konnten ihr bestes Ergebnis in Schleswig-Holstein einfahren und 0,9 Prozentpunkte zulegen.
Die FDP hat zwar 6,8 Prozentpunkte verloren, aber deutlich besser abgeschnitten als noch vor Wochen erwartet. Die Linke muss ein Minus von 3,8 Punkten hinnehmen und ist damit nicht mehr im Landtag vertreten. Dagegen legt die Piratenpartei um 6,6 Punkte zu und sorgt dafür, dass auch künftig im Kieler Landtag sechs Parteien vertreten sein werden.
SPD und Grüne kämen zusammen auf 32 Sitze im Landtag und könnten in einer Koalition mit dem SSW eine Regierung bilden – die sogenannte dänische Ampel. Eine andere Option wäre eine Große Koalition. Eine Ampel-Koalition oder ein Bündnis aus CDU, FDP und Grünen gilt dagegen als äußerst unwahrscheinlich.
Die Wahlbeteiligung ist mit rund 60 Prozent deutlich geringer ausgefallen als bei der letzten Landtagswahl (73 Prozent). Allerdings hatte die letzte Wahl auch zeitgleich mit der Bundestagswahl stattgefunden.