Die CDU bleibt stärkste Kraft im Saarland – und kann ihren Vorsprung sogar ausbauen. Nach ersten Hochrechnungen von ARD Und ZDF kommt die Partei von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer auf 40,1 Prozent, das sind 5 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Wahl. Die SPD konnte nicht von der Euphorie um Kanzlerkandidat Martin Schulz profitieren. Die Grünen sind raus, die AfD ist drin. Für Rot-Rot reicht es nicht. Die Große Koalition könnte weitermachen.
Die SPD mit Spitzenkandidatin Anke Rehlinger kommt auf 30,1 Prozent – das ist weniger als erwartet und sogar 0,5 Prozentpunkte weniger als 2012. Die Linkspartei gehört ebenfalls zu den Verlierern: Oskar Lafontaine und sein Team erreichten 12,9 Prozent und bleiben damit deutlich hinter den 16,1 Prozent von 2012 zurück.
Die AfD mit Spitzenkandidat Rolf Müller zieht mit 5,9 Prozent ins elfte Parlament ein. Dafür verpassen die Grünen mit 4,2 Prozent den Einzug (2012: 5,1 Prozent), genauso wie die FDP mit 3,2 Prozent (1,3 Prozent) und die Piraten mit 0,7 Prozent (7,4 Prozent).
Damit ist eine Fortsetzung der Großen Koalition mehr als wahrscheinlich. CDU und SPD arbeiten im Saarland seit 2012 gut und ohne Tumulte zusammen. Rehlinger hatte sich zwar vorgenommen, stärkste Kraft zu werden, und alle Optionen offen gelassen. Auch ein Bündnis mit der Linkspartei schloss Rehlinger – anders als der Spitzenkandidat des Jahres 2012, Heiko Maas – nicht aus. Es wäre die erste rot-rote Koalition in einem westdeutschen Bundesland gewesen.
Für Bundeskanzlerin Angela Merkel ist die Landtagswahl ein guter Start für die Bundestagswahl. Die SPD muss erkennen, dass auch ihr Spitzenkandidat noch kein Garant für einen Wahlsieg ist. Bei den kommenden Wahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen wird es für die CDU aber wahrscheinlich deutlich schwieriger.
Die NRW-SPD hatte am Samstag bei einer Delegiertenkonferenz in Münster Schulz mit 100 Prozent zu ihrem Spitzenmann für die Bundestagswahl ernannt. Ministerpräsidentin und Landesparteichefin Hannelore Kraft verbreitete Siegesgewissheit. Bei allen Wahlkämpfen gehe es darum, dass Land gerechter zu gestalten. „Wir werden gemeinsam alles geben, damit das Kanzleramt wieder von einem Sozialdemokraten bezogen wird“, sagte sie.
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