Die CDU hat bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt klar gewonnen und die AfD deutlich distanziert. Die Linke bleibt drittstärkste Kraft, der FDP gelingt der Wiedereinzug in den Landtag. Die SPD fährt vermutlich das schlechteste Ergebnis bei einer Landtagswahl ein.
Laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kommt die CDU von Ministerpräsident Reiner Haseloff auf 37,1 Prozent der Wählerstimmen. Bei der Landtagswahl vor fünf Jahren waren es noch 29,8 Prozent. Die rechtspopulistische AfD erhält 20,8 Prozent der Stimmen, weniger als 2016 (24,3 Prozent).
Die Linke verliert deutlich und kommt laut der Hochrechnung auf 11 Prozent (2016: 16,3 Prozent). Auch die SPD muss Einbußen hinnehmen und erreicht mit 8,4 Prozent nur noch ein einstelliges Ergebnis (2016: 10,6 Prozent). Die Grünen legten zwar mit 5,9 Prozent leicht zu (2016: 5,2 Prozent), hätten sich aber mehr Zuwachs gewünscht. Freude bei der FDP, der mit 6,4 Prozent nach zehn Jahren den Wiedereinzug in den Landtag gelingt, in dem nun sehr Fraktionen verterten sind.
Für die Koalitionsbildung gibt es verschiedene mögliche Konstellationen: Neben einer Fortführung der aktuellen Koalition aus CDU, SPD und Grünen, wäre eine „Ampel“ aus CDU, SPD und FDP möglich sowie eine schwarz-gelb-grüne „Jamaika“-Koalition. Ein Bündnis aus CDU und SPD käme mit 49 von 97 Sitzen im Landtag auf die kleinstmögliche Mehrheit, ein vermutlich zu riskantes Unterfangen. Eine Koalition mit der AfD hat Ministerpräsident Haseloff von vornherein ausgeschlossen, auch mit den Linken will er keine Gespräche führen.
Einige in der AfD hatten zwischenzeitlich davon geträumt, in Sachsen-Anhalt stärkste Kraft zu werden. Der Wahlkampf war auch deshalb zuletzt in der öffentlichen Wahrnehmung etwas zu einem Zweikampf zwischen CDU und AfD geworden. Davon könnte die CDU letztlich profitiert haben, der Abstand zur AfD ist deutlich. Oliver Kirchner, Spitzenkandidat der AfD, hatte seine ganz eigene Erklärung für das Zustandekommen des Wahlergebnisses: „Ich wusste ja nicht, dass Maskendeals und vielleicht auch Korruption so gut ankommt in Sachsen-Anhalt, dass die CDU bei 36 landet. Vielleicht hätten wir das unseren Abgeordneten empfehlen müssen, aber wir sind eine Rechtsstaatspartei.“
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