Präimplantationsdiagnostik

CDU gegen Tests an Embryonen APOTHEKE ADHOC/dpa, 16.11.2010 14:08 Uhr

Berlin - 

Die 1000 Delegierten der CDU haben sich auf dem Parteitag in Karlsruhe knapp für ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID) ausgesprochen. Von 799 gültigen Stimmen entfielen 408 (51 Prozent) auf das Verbot der Gendiagnostik. Die restlichen 49 Prozent stimmten für eine Zulassung „in engen Grenzen“.

Der Abstimmung war eine intensiv geführte Debatte vorausgegangen. Während sich Parteichefin Angela Merkel und Generalsekretär Hermann Gröhe vor den Delegierten für ein gesetzliches Verbot der PID stark machten, wiesen Arbeitsministerin Ursula von der Leyen und Familienministerin Kristina Schröder auf die Vorteile der Gendiagnostik hin. Es sei das „kleinere Übel“, wenn im Reagenzglas erzeugte Embryonen vor der Einpflanzung in den Mutterleib auf Erbkrankheiten untersucht und aussortiert werden könnten, als wenn es später zu einer Abtreibung kommen müsse, so Schröder.

Trotz des Votums seiner Partei rechnet der ehemalige Generalsekretär der CDU, Peter Hintze, nicht mit einem Verbot von Gentests an Embryonen. Hintze hatte den Antrag für die begrenzte Zulassung der PID eingebracht: „Vor wenigen Wochen hätte ich nicht zu hoffen gewagt, dass fast die Hälfte des Parteitags meinem Anliegen folgen würde“, sagte Hintze. Nun sei er zuversichtlich, dass der Bundestag ein PID-Verbot verhindern werde.

Der Bundesgerichtshof hatte die PID im Juli für zulässig erklärt. Nun wird im Bundestag an einem Gesetz gearbeitet, um rechtliche Grauzonen zu beseitigen. Bei der Abstimmung im Parlament gibt es keinen Fraktionszwang, weil es sich um eine Gewissensentscheidung handelt. Der Parteitagsbeschluss der CDU ist für ihre Bundestagsabgeordneten nicht bindend.