Der Großhändler Sanacorp hat Besuch von einer CDU-Delegation erhalten. Die Abgeordneten waren zu Besuch in der Ulmer Niederlassung der Genossenschaft. Von dort aus versorgen 240 Mitarbeiter des Großhändlers Apotheken in Oberschwaben und den Regionen Bodensee, Bayerisches Schwaben, Schwäbische Alb und Ostwürttemberg. Marketing-Vorstand Frank Hennings nutzte die Gelegenheit, um auf die Sorgen des Großhandels aufmerksam zu machen.
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmer, die Vorsitzende des Ulmer CDU-Stadtverbands, Barbara Münch und Christa Gerstner vom Stadtverband Ulm, besuchten die Niederlassung Ulm und machten sich bei einer Unternehmensführung selbst ein Bild von der Arbeit des Großhändlers. Dabei informierten sie sich über die aktuelle Lage im Pharmagroßhandel und zeigten sich laut einer Sanacorp-Mitteilung beeindruckt von der technischen Ausstattung des Logistikzentrums und dem Aufwand, den der Pharmagroßhandel gerade auch bei der Versorgung der ländlichen Apotheken betreibt.
Neben Hennings, im Vorstand der Sanacorp für Marketing, Vertrieb und Kooperationen verantwortlich, und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Matthias Schneider war auch Andreas Buck vom Vorstand des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg anwesend. Hennings verdeutlichte im Gespräch, dass gerade die hocheffiziente Leistung der Genossenschaft die Apotheken unterstütze und damit die schnelle und hochwertige Versorgung der Bevölkerung im Land sicherstelle.
Gleichzeitig nutzte Hennings die Möglichkeit, aktuelle Herausforderungen für die Sicherstellung der hohen Qualität der Arzneimittelversorgung anzusprechen. Denn für den Großhandel werde es derzeit erschwert, eine langfristig ausgerichtete Versorgungssicherheit und Top-Lieferqualität in Zeiten von Kostensteigerungen und gesetzlichen Einschränkungen zu gewährleisten. Der Sanacorp-Vorstand zeigte auf, dass die Marge des Großhandels deutlich zurückgegangen und gleichzeitig die zusätzlichen Belastungen sprunghaft angestiegen seien.
So verursachten die Umsetzung der GDP-Leitlinien und die Einhaltung des Mindestlohns eine erhebliche Kostensteigerung. Zudem führten die Zunahme der administrativ sehr aufwendigen Betäubungsmittel und der ertragsschwachen Hochpreisartikel sowie der Aufwand mit Rabattvertragsarzneimitteln einen Margenrückgang.
Zudem appellierte Hennings an die Politiker, sich für eine sinnvolle Umsetzung der GDP-Richtlinien einzusetzen. „Die Qualität von Arzneimitteln hat für uns oberste Priorität. Dass aber für etablierte Pharmagroßhändler und Internet-Versandhändler unterschiedliche Vorgaben gelten, ist nicht nachvollziehbar“, so Hennings. Daher führe auch das EuGH-Urteil bei den Mitgliedern und Kunden zu großer Verunsicherung und Unverständnis.
Die Sanacorp erzielte 2016 nach eigenen Angaben mit ihren Gesellschaften im operativen Geschäft einen Jahresumsatz von 4,5 Milliarden Euro in 2016. Mit rund 3000 Mitarbeitern in 16 Niederlassungen versorgt Sanacorp nach eigenen Angaben bundesweit 8000 Apotheken.
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