Wie beim Bier sollte es nach den Vorstellungen der Branchenvertreter auch bei Cannabis für den Fall einer Legalisierung ein „Reinheitsgebot” geben. Der Branchenverband Cannabiswirtschaft legte dazu am Donnerstag Vorschläge vor. In einem Papier werden spezielle Qualitätsanforderungen empfohlen, etwa Standards zur Qualitätssicherung in Produktionsbetrieben, Vorgaben für Verpackungen und Lagerung oder Grenzwerte für Verunreinigungen, Schwermetalle oder Pestizide.
Die Vorschläge seien in Zusammenarbeit mit Experten aus Anbau-, Labor- und Lebensmittelkontrolle entstanden, sagte der Vizepräsident des Verbands, Dirk Heitepriem: „Nur mit höchster und kontrollierter Qualität können wir erfolgreich den illegalen Markt zurückdrängen und damit die Ziele der Bundesregierung zum Gesundheits- und Jugendschutz erreichen.” Die Vorschläge sollten dazu beitragen, ein „Reinheitsgebot” für Cannabis als Genussmittel zu etablieren, hieß es weiter.
SPD, Grüne und FDP hatten in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, „die kontrollierte Abgabe der Droge an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften” einzuführen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte im Herbst die ersten konkreten Ideen zur Umsetzung präsentiert, sogenannte Eckpunkte. Als nächster Schritt soll bis Ende März ein Gesetzentwurf vorgelegt werden. Wegen möglicher rechtlicher Bedenken bei der EU ist aber noch offen, was aus dem Vorhaben wird.
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