Betäubungsmittel

Cannabis-Reform umstritten

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Die Pläne der schwarz-gelben Koalition für einen erleichterten Zugang zu Cannabis-Medikamenten sind bei Patientenvertretern auf Kritik gestoßen. Die Arbeitsgemeinschaft „Cannabis als Medizin“ (ACM) warf der Regierung Irreführung vor. Für die betroffenen Patienten ändere sich vorerst gar nichts, kritisierte der ACM-Vorsitzende Franjo Grotenhermen.

Er hält die vorgesehene Neuregelung, wonach Fertigarzneimittel mit Cannabis in Deutschland künftig zugelassen und von Ärzten verschrieben werden können, für unzureichend. Die Koalition habe lediglich beschlossen, dass die Medikamente zugelassen werden dürfen, wenn ein Pharmaunternehmen einen entsprechenden Antrag stellt. Bislang gebe es aber nur einen derartigen Antrag für ein Präparat gegen Multiple Sklerose. „Patienten mit anderen Erkrankungen haben auch dann keinen Zugang zu entsprechenden Medikamenten“, so Grotenhermen.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), begrüßte die Neuregelung hingegen. Cannabishaltige Arzneimittel hätten einen nachgewiesenen Nutzen für bestimmte Schmerzpatienten. Auch Eugen Brych von der Deutschen Hospiz Stiftung unterstützte das Vorhaben grundsätzlich: „Weil es unverhältnismäßig schwierig ist, Cannabis als Medikament zu erhalten, werden derzeit viele Schmerzpatienten in die Illegalität gedrängt.“

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