Nur vier Neueröffnungen

BaWü: 70 Apotheken für immer geschlossen

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Berlin -

Wer eine Apotheke in Baden-Württemberg sucht, muss dafür unter Umständen immer weitere Wege auf sich nehmen. Ihre Zahl ist zum Ende des vergangenen Jahres auf 2152 geschrumpft, wie eine Sprecherin der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg sagte. 70 Apotheken hätten 2024 für immer geschlossen. Nur vier neue seien eröffnet worden. In den letzten 15 Jahren sei die Zahl der Apotheken um mehr als 20 Prozent gesunken.

„Besonders betroffen sind ländliche Regionen, in denen Apotheken als wichtige Anlaufstellen für Gesundheitsfragen und persönliche Beratung fungieren“, so die Kammer. „Insbesondere in Notfällen wird dort die Versorgung herausfordernder.“ Leidtragende seien die Patienten und Patientinnen.

Kammerpräsident Martin Braun mahnte die Politik: „Die kontinuierliche Abnahme der Apotheken gefährdet nicht nur die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln, sondern stellt auch eine enorme Mehrbelastung für die verbleibenden Apotheken dar.“ Verantwortlich seien ausbleibende Honoraranpassungen und zunehmend belastende Bürokratie. Hinzu kommen Kostendruck und Probleme bei der Nachfolgesuche, wenn Inhaber oder Inhaberinnen von Apotheken in den Ruhestand gehen.

Mangels Verdienstmöglichkeiten ziehe es qualifizierte Menschen in die Industrie oder Krankenhausapotheken, beklagt die Abda. Mit einem Rückgang um drei Prozent auf 17.041 Apotheken sei die Zahl der Apotheken in Deutschland Ende 2024 auf den niedrigsten Stand seit fast 50 Jahren gefallen.

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