Die Spitzen des Bundesverbandes PTA (BVpta) und des Hessischen Apothekerverbandes (HAV) haben sich in Offenbach getroffen, um gemeinsam die wohnortnahe Arzneimittelversorgung durch öffentliche Apotheken zu stärken. Sie diskutierten über die Apothekenreform, den Nachwuchsmangel, die Aufwertung der PTA-Ausbildung und neue Ausbildungswege. Denn eines ist klar: Die Zukunft der Apotheke kann nur gemeinsam gesichert werden.
„Wir sitzen alle in einem Boot“, waren sich BVpta-Präsidentin Anja Zierath und HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth einig. Sie betonten, dass gerade in diesen schwierigen Zeiten der Schulterschluss in den Apothekenteams und die gegenseitige Wertschätzung unerlässlich seien. Nur so könne es gelingen, die Apotheken vor Ort zu stärken und für die Patientinnen und Patienten zukunftssicher aufzustellen.
„Eigenverantwortung ja, Apotheke light nein“, betonte Zierath. Sie präsentierte auch eine aktuelle Umfrage, in der die Mehrheit der befragten PTA solche Pseudoapotheken ablehnt. „Eine Apotheke ohne Betäubungsmittel, ohne Rezeptur, ohne pharmazeutische Dienstleistungen ist keine Apotheke mehr“, so Zierath. Dennoch wünschen sich die PTA mehr Eigenverantwortung, zum Beispiel bei pharmazeutischen Dienstleistungen. „Wir können Rezeptur, wir können Beratung. Da spricht nichts dagegen.“
Seyfarth berichtete auch von den Bemühungen, gemeinsam mit der neuen Landesregierung weitere PTA-Schulen in Hessen zu schaffen. „Das ist Inhalt des Koalitionsvertrages und wir sind hier auf einem sehr guten Weg“, sagte er. Darüber hinaus skizzierte er die Maßnahmen des HAV gegen die umstrittene Apothekenreform, die in den vergangenen Monaten von politischen Gesprächen auf Landes- und Bundesebene über Protestaktionen und Kundgebungen bis hin zur laufenden Petition „Gegen das geplante Apothekenreformgesetz – ‚Keine Apotheken ohne Apotheker!‘“ reichen. Die Petition hat derzeit rund 80.000 Unterstützer.
Dem jüngsten Gespräch, an dem auch HAV-Vize Dr. Guido Kruse und die beiden Geschäftsführerinnen Bettina Schwarz (BVpta) und Berit Gritzka (HAV) teilnahmen, sollen weitere folgen. „Wir freuen uns auf zukünftige gemeinsame Initiativen zur Stärkung der PTA und selbstverständlich zum Erhalt der Apotheke vor Ort“, so Zierath und Seyfarth.
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