Die deutschen Versandapotheken protestieren gegen die Empfehlung des Gesundheitsausschusses im Bundesrat, den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu verbieten: Die Diskussion sei ein Schlag ins Gesicht der mündigen Verbraucher, sagte Christian Buse, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Versandapotheken (BVDVA). „Es ist aberwitzig, auf politischer Ebene darüber zu diskutieren, den Verbrauchern einen etablierten und nachgefragten Medikamentenbezug ohne Not wieder wegzunehmen“, sagte Buse.
Hinter den Bestrebungen stecke eine konservative Apothekerlobby, die schon immer jedwede Form des Wettbewerbs abgelehnt habe. „Meine Mitglieder haben Schluss mit den sprichwörtlichen Apothekerpreisen gemacht“, so Buse. Das sollte seitens der Politik goutiert, nicht aber bestraft werden, forderte er.
Es sei politischer Konsens, dass von deutschen zugelassenen Versandapotheken keine Gefahr von Arzneimittelfälschungen für den Verbraucher ausgehe: „Wer den seriösen Arzneimittelversandhandel massiv einschränkt, öffnet illegalen, ausländischen Arzneifälschern Tür und Tor in den deutschen Markt“, warnt Buse.
„Die inhaltliche Begründung dieses Versandverbotes rezeptpflichtiger Medikamente ist weder für den Verbraucher noch für Fachleute nachvollziehbar“, so Buse. Der deutsche Arzneimittelversandhandel sei in punkto Verbraucherschutz und Arzneimittelsicherheit beispielhaft für ganz Europa.
Der Verband, dem knapp 20 Versandapotheken angehören, hatte bereits vor einiger Zeit in einer ausführlichen Stellungnahme den Gesetzesentwurf aus Bayern und Sachsen kritisiert.
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