BVDAK: Bei Union angekommen APOTHEKE ADHOC, 29.06.2012 10:22 Uhr
Dr. Stefan Hartmann, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK), zieht eine positive Bilanz nach seinem Gespräch mit dem CDU-Gesundheitsexperten Michael Hennrich: „Das Gespräch war ausführlich und offen. Der BVDAK hatte das Gefühl, ernst genommen zu werden“, teilte Hartmann mit. Hennrich setze sich für eine Honorarerhöhung für die Apotheker ein und habe „Vorteil24“ hinterfragt.
In Sachen neuer Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) kritisierte der BVDAK-Chef, dass neuer unbezahlter bürokratischer Aufwand entstehe – insbesondere im Bereich der Dokumentation. Zudem seien die „wünschenswerten Optimierungen im Notdienstbereich und im Rezepturbereich“ leider nicht mit aufgenommen worden.
Hartmann kündigte daher an, sich zu gegebener Zeit für weitere Nachbesserungen einzusetzen. Er stellte allerdings klar, dass der BVDAK sich keine generelle Liberalisierung der Bereiche mehr wünsche: „Die Kammern sollten wirklich nur im begründeten Einzelfall solche Erlaubnisse ausstellen.“
Hartmann bemängelte zudem die wirtschaftlichen Auswirkungen des AMNOG: Allein in diesem Jahr müssten die Apotheken Ertragseinbußen von rund 15.000 hinnehmen. Hennrich habe für die Honorar-Forderungen der Apotheker daher Verständnis gezeigt. Der CDU-Politiker sagte Hartmann zu, dass sich die Bundestagsfraktion der Union für eine höhere Vergütung stark mache. Derzeit liefen Verhandlungen über die genaue Höhe des neuen Honorars.
Hinsichtlich des Pick-up-Konzepts „Vorteil24“ wies Hennrich erneut darauf hin, dass sich das Bundesfinanzministerium (BMF) derzeit mit dem Modell beschäftige. Die CDU wolle sich dafür einsetzen, dass den Apotheken keinerlei Nachteile durch die Nutzung von möglichen Steuerschlupflöchern entstünden, so Hartmann.