Mit seinem Eckpunktepapier hat Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach die Apothekerschaft erneut aufgebracht. Ihrem Ärger machen die Kolleg:innen heute in der Region Nord auf dem Protesttag Luft. Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, findet klare Worte: Lauterbachs Pläne gefährden die Arzneimittelversorgung auf dem Land. „Eine ‚Apotheke light‘ lehnen wir entschieden ab.“
„Die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums zur Strukturreform im Gesundheitswesen bereiten uns große Sorgen“, so Burs. „Diese Pläne ignorieren die Apotheken als unverzichtbare Säule des Gesundheitssystems.“
Die Apothekenteams verdienen nicht nur eine angemessene Wertschätzung, sondern auch eine faire Honorierung ihrer Arbeit. „Es ist unbestreitbar, dass die Apotheken vor Ort seit langer Zeit mit erheblichen strukturellen finanziellen Herausforderungen konfrontiert sind.“ Seit einem Jahrzehnt ist Honorar unverändert. Die zeitweise Kürzung habe die Lage der Apotheken weiter verschärft. „Es besteht dringender Handlungsbedarf, um die Arzneimittelversorgung durch Apotheken aufrechtzuerhalten und zu stärken.“
In Niedersachsen gibt es derzeit 1.725 Apotheken. Seit 2009 haben 388 Apotheken ihre Türen geschlossen. Das ist ein Rückgang der Apothekenzahl von mehr als 17 Prozent und der niedrigste Stand seit über 41 Jahren.
Um auf die Notlage der Apotheken aufmerksam zu machen, wird es im November vier regionale Protesttage mit Kundgebungen geben. Den Start macht die Region Nord in Hannover. Das ist die Agenda:
Ab 11:30 Uhr sollen sich die Apothekerinnen und Apotheker und ihre Teams auf dem Bahnhofsvorplatz (Ernst-August-Platz) versammeln. 12 Uhr beginnt die zentrale Kundgebung, als Redner stehen auf dem Programm:
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