GKV-Spitzenverband

Kassen: Auffälligkeiten sind keine Fehler

, Uhr aktualisiert am 03.09.2013 15:05 Uhr
Berlin -

Der GKV-Spitzenverband wehrt sich gegen den Vorwurf, fast jede zweite Kasse melde die Krankheiten ihrer Versicherten nicht korrekt. Statistische Auffälligkeiten seien nicht mit Manipulationen gleichzusetzen, so der Verband. Außerdem stammten die Daten aus dem Jahr 2009. Das Bundesversicherungsamt (BVA) war auf vermeintlich falsche Meldungen gestoßen.

Die Behörde entdeckte laut einem Bericht der „Rheinischen Post“ bei insgesamt 59 von derzeit 134 Krankenkassen Auffälligkeiten. Das BVA hatte die Kassen deshalb um eine Erklärung gebeten.

Vorhandene Unstimmigkeiten werden dem GKV-Spitzenverband zufolge mit der Behörde geklärt. Bei früheren Prüfungen seien die Sachverhalte bis auf Einzelfälle aufgeklärt worden. Außerdem habe sich gezeigt, dass meistens keine Fehler gemacht wurden.

„Eine statistische Auffälligkeit bedeutet keineswegs, dass etwas nicht stimmt oder gar falsch gemacht wurde“, sagte ein GKV-Sprecher. An der Erstellung der Daten seien Ärzte, Kliniken, Kassen und Andere beteiligt. Wenn es zu Fehlern gekommen sei, sollten diese korrigiert werden.

Die Gründe für die „erklärungsbedürftigen Auffälligkeiten“ seien verschieden: Wenn Datenmeldungen der Kassenärztlichen Vereinigungen zu spät einträfen, müssten deshalb Erkrankungen nachgemeldet werden.

Ändere sich die Versichertenzahl rasch und viele gesunde Versicherte wechselten, steige der Anteil der Kranken etwa überdurchschnittlich. „Wer solche Korrekturen pauschal als Fehler der Krankenkassen wertet, verkennt die tatsächliche Situation“, so der GKV-Spitzenverband.

Auch gegen die Einordnung, jede zweite Kasse mache falsche Angaben, wehrt sich der Verband: Teilweise seien die betroffenen Kassen identisch. „Davon, dass jede zweite Kasse betroffen ist, kann keine Rede sein.“

Auch die Behörde weist mögliche Manipulationen zurück: Ein konkreter Verdacht bestehe nicht. Zudem sei die Zahl der Auffälligkeiten im Vorjahresvergleich rückläufig. 2008 seien drei Manipulationen festgestellt worden.

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