Apothekerin Monika Koch aus Hartha wird am Donnerstag mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet. Damit werde gewürdigt, dass sich die Ehrenvorsitzende des Sächsischen Apothekerverbandes (SAV) in besonderer Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht haben, heißt es zur Begründung. Die Verleihung findet in Dresden durch Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer statt.
Wegen der Coronakrise wurde die Verleihung schon zweimal verschoben. Jetzt wurde die Gruppe der so ausgezeichneten Bürger dreigeteilt, um die Abstandsregeln bei der Verleihung einhalten zu können. Die 67-Jährige habe sich über ein Vierteljahrhundert für die Belange des Berufsstandes der Apotheker eingesetzt, heißt es in der Begründung. Nach der Wende habe sie die Park-Apotheke in Hartha aufgebaut. Seitdem führe sie diese erfolgreich als mittelständische Unternehmerin und Arbeitgeberin.
Neben ihrem beruflichen Wirken sei sie im pharmazeutischen Bereich ehrenamtlich äußerst engagiert – in Landes- und Bundesverbänden. „Dank ihres unermüdlichen und wirkungsvollen Einsatzes konnte ein Pilotprojekt der Ärzte und Apotheker Sachsens und Thüringens sowie der AOK Plus ins Leben gerufen werden“, heißt es weiter. Mit der Arzneimittelinitiative „Armin“ habe sich die Arzneimitteltherapiesicherheit verbessert und damit auch die Therapietreue von Patienten gestärkt. Darüber hinaus sei Koch seit 2015 Beisitzerin im Vorstand des Fördervereins Deutsches-Apotheken-Museum.
2015 nahm Koch nach 20 Jahren Abschied von der Spitze des Verbandes und damit von der Berufspolitik. Sie gehörte nach der Wende zu den Gründungsmitgliedern des SAV und wurde 1994 erstmals zur Vorsitzenden gewählt. Damit war sie in der Abda die erste Frau im Gesamtvorstand. Ab 1996 war Koch auch Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand des Deutschen Apothekerverbands (DAV). Aus der DAV-Spitze hatte sie sich schon 2012 zurückgezogen. Sie bleibt aber weiterhin als „Armin“-Beauftragte des SAV aktiv. Der SAV änderte für Koch seine Satzung und wählte sie zur Ehrenvorsitzenden.
Koch hat sich zunächst überlegt, ob sie die Ehrung annehmen soll: „Ich bin vom Ursprung her jemand, der zu Orden ein gestörtes Verhältnis hat.“ Sie sei stets stolz darauf gewesen, nie einen DDR-Orden erhalten zu haben. Jetzt wertet sie den Bundesverdienstorden „als Zeichen, dass ich in der Bundesrepublik angekommen bin.“
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