Arzneimittelhandel

Bundesverband für Großhandelsapotheker

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Berlin -

Apotheker mit Großhandelserlaubnis haben sich in Berlin zu einer Spitzenorganisation zusammengeschlossen: Der neu gegründete Bundesverband der Deutschen

Großhandelsapotheker (BDGHA) hat sich zum Ziel gesetzt, den Handel mit

Arzneimitteln wieder ausschließlich in die Zuständigkeit von Apothekern zu

übertragen. Diese Hürde soll dazu beitragen, Graumarkthändler und somit auch Fälschungen zu unterbinden.

Der Bundesverband wurde vor zwei Wochen aus dem Gedanken heraus gegründet, „dass es zu einfach ist, Großhändler für Arzneimittel zu werden“, so Frank Riemer, stellvertretender Vorsitzender des BDGHA und Inhaber der Apotheke in der Deutschen Klinik in Bad Münder. Aus seiner Sicht gibt es kaum noch Hürden für den Handel mit Arzneimitteln – genau diese seien aber nötig.

„Es macht mir als Apotheker Sorgen, wenn Großhändler zum Einfallstor für bedenkliche Arzneimittel und Fälschungen werden“, sagt Riemer. Er ist überzeugt, dass Apotheker die Kompetenz haben, solche bedenklichen Arzneimittel zu erkennen. Daher sollten auch die Vollsortimenter zentrale Positionen mit Approbierten besetzen – denn auch bei den großen Playern würden Fälschungen auftauchen.

Nur so sei gewährleistet, dass alle Aspekte der Arzneimittelsicherheit unter fachkompetenter Aufsicht und angemessener Verantwortlichkeit eines Pharmazeuten auf allen Handelsstufen beachtet werden, heißt es beim BDGHA. Es bedürfe einer adäquaten Ausbildung und ausreichender Praxis um auch im Großhandel den kompetenten Umgang mit Arzneimitteln sachgerecht zu erledigen.

Der BDGHA setzt sich daher dafür ein, in den Apotheken mit Großhandelsaktivität ein hohes Maß an fachspezifischem Wissen und Qualität zu verankern. Gleichzeitig will Riemer Großhandelsapotheken über den Verband dabei helfen, beispielsweise die GDP-Vorgaben umzusetzen.

„Es gibt ein hohes Maß an Rechtsunsicherheit bei den Apothekern – und wir stellen sogar fest, dass es auch bei den Aufsichtbehörden Rechtsunsicherheit gibt“, so Riemer. Er wünscht sich festgelegte Standards und sieht in deren Erstellung eine Aufgabe für den BDGHA. Man sei bestrebt, mit den Landesaufsichtsbehörden eine einheitliche Verwaltungspraxis hinsichtlich der Prozessabläufe zu vereinbaren.

Mit sieben Gründungsmitgliedern startete der Verein, inzwischen soll es eine zweistellige Zahl sein. Mitglied im BDGHA können Apotheker werden, die eine eigene Großhandelserlaubnis haben oder darüber nachdenken. Ein Justiziar berät die Pharmazeuten dann zu den Vorschriften, QMS und GDP. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 180 Euro jährlich für Apotheker, Unternehmen zahlen 900 Euro.

Vorsitzender des BDGHA ist Dr. Walter Leven, Inhaber der Apotheke-im-Ratio im nordrhein-westfälischen Ratingen. Sowohl Leven als auch Riemer haben gewissermaßen schon immer über den HV-Tisch geblickt: Beide standen in der Vergangenheit im Verdacht, auch andere Kanäle mit Ware zu bedienen: Eine ehemalige Mitarbeiterin von Leven hatte die Versandapotheke Vitaware gegründet und war damit Kooperationspartner bei der Kaufhauskette Woolworth. Riemer hingegen wurde unterstellt, über die Fertimed Pharma den Lebensmitteleinzelhändler Marktkauf mit eigentlich apothekenexklusiven Kosmetika beliefert zu haben.

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