Wahlprogramm

Linke will Rx-Versandhandel abschaffen

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Berlin -

Drei Monate vor den Bundestagswahlen hat auch die Linke ihr Wahlprogramm für die kommende Legislatur beschlossen. Auf dem Parteitag in Dresden haben die Delegierten am Wochenende kurzfristig doch noch einen Änderungsantrag verabschiedet, der Apotheken betrifft: „Wir wollen keine Werbung für und keinen Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, denn die Patientensicherheit steht für uns im Mittelpunkt“, heißt es darin.

In den ersten Versionen des Programms war von den Apothekern keine Rede. Der Antrag war von der Gesundheitsexpertin Kathrin Vogler eingebracht worden. „Die Linke setzt auf die Qualifikation und Erfahrung von Apothekerinnen und Apothekern bei der Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln und bei der pharmazeutischen Beratung“, heißt es darin weiter.

Voglers Antragsbegründung: „Wir können doch nicht im Ernst ein Wahlprogramm schreiben und im Kapitel 'Gesundheit' nur die Krankenhäuser erwähnen. Für die gesundheitliche Versorgung der Menschen sind ÄrztInnen und ApothekerInnen ebenso wichtig wie Krankenhäuser.“

Auch Dr. Martina Bunge, gesundheitspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, hatte sich in den vergangenen Wochen mehrfach dafür stark gemacht, sich im Wahlprogramm gegen den Versandhandel auszusprechen. Notfalls werde sie beim Parteitag in Dresden für einen solchen Passus aufstehen, hatte Bunge gesagt.

Als einzige andere im Bundestag vertretene Partei hatte sich zuvor die FDP für die inhabergeführte Apotheke stark gemacht. Der Landesverband Sachsen konnte sich mit einem Änderungsantrag durchsetzen, demzufolge das „wohnortnahe Apothekennetz“ gesichert werden müsse und Bürokratie abgebaut werden solle.

SPD und Grüne hatten sich in ihren Programmen nicht weiter zu den Pharmazeuten geäußert. Das Regierungsprogramm der Union ist noch nicht beschlossen. In einem ersten Entwurf kündigt die Union allerdings an, sich auch in Zukunft für Landapotheken einzusetzen.

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