Der Wahlkampf tobt, überall hängen die Plakate der Parteien – aber nicht überall sind sie zu lesen: Wegen angeblich nicht wetterfester Pappe streitet die SPD jetzt mit einer Werbeagentur. Die Partei will nicht zahlen, die Agentur Kompla aus Solingen klagt. Angeblich geht es um offene Rechnungen über 400.000 Euro.
Die SPD-Wahlkampfzentrale hatte die Qualität der aus umweltfreundlicher Pappe hergestellten Plakate bemängelt. Die WAZ-Gruppe zitiert aus einem Musterschreiben der SPD an Kompla: „Die Plakate weisen nicht die erforderlichen und vertraglich zugesicherten Beschaffenheiten auf, weil sie weder wasserfest noch entsprechend robust sind. Die Plakate lösen sich quasi auf, wenn diese in Berührung mit Regenwasser kommen und fallen sofort herunter.“ Laut Bericht hat inzwischen eine andere Firma den Auftrag für die Plakate.
Kompla weist die Vorwürfe der SPD zurück: Die „Eco-Wave“-Plakate hätten sich bei Tests zu den Landtagswahlen in NRW und in Niedersachsen bewährt. Allein 25 Doppel-Plakate seien in Niedersachsen im Winter bei Schnee getestet worden. „Das hat bestens funktioniert“, sagte Geschäftsführerin Silke Lahnstein der WAZ-Gruppe. Aus ihrer Sicht hätten viele Wahlkämpfer die Plakate „nicht sachgerecht“ montiert.
Die Firma Lahnstein Werbung, die seit Jahrzehnten Werbemittel für die Sozialdemokraten hergestellt, legt wert auf die Feststellung, dass sie mit der Sache nichts zu tun hat. Zu Kompla und Silke Lahnstein bestehe weder eine rechtliche noch geschäftliche Verbindung, heißt es. Eine ausführliche Stellungnahme der Firma lesen Sie unten.
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