Bundestagswahl

Adexa prüft Apotheken-Positionen APOTHEKE ADHOC, 29.07.2013 15:18 Uhr

Wie wichtig sind Apotheken? Die Apothekengewerkschaft Adexa hat den Parteien Wahlprüfsteine geschickt. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Die Apothekengewerkschaft Adexa hat den Parteien Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl geschickt. Unter anderem hatte die Gewerkschaft nach der zukünftigen Bedeutung der öffentlichen Apotheke im Zusammenspiel mit anderen Gesundheitsberufen gefragt.

Die Union bezeichnete Apotheken in ihrer Antwort als Garant für eine qualitativ hochwertige, patientennahe Versorgung. „Diese Strukturen wollen wir bewahren und in Anbetracht veränderter gesellschaftlicher Verhältnisse weiterentwickeln“, zitiert die Adexa. Für die flächendeckende Versorgung bedürfe es auch einer angemessenen Vergütung, so die Union.

Aus Sicht der SPD ist die inhabergeführte Apotheke vor allem durch niedrigschwellige Angebote wichtig in der Versorgung. Die öffentliche Apotheke sei kein Auslaufmodell und könne es niemals sein. Im Übrigen sei die Partei für einen „offenen Diskurs“ und habe „keinerlei Vorfestlegungen“ getroffen, zitiert die Adexa aus der Antwort der Sozialdemokraten.

Die FDP hatte auf die Apothekenpflicht von Arzneimitteln verweisen. Einen „verlässlichen Rahmen“ sehen die Liberalen zudem im Schutz der Freiberuflichkeit der Apothekeninhaber sowie der staatlich garantierten Vergütung.

Die Linke will den Versandhandel mit Rx-Arzneimitteln und Pick-up-Stellen verbieten. Mögliche Einflüsse von pharmazeutischen Herstellern auf Ärzte würden zudem kritisch hinterfragt. Pharmazeutische Fachkräfte sollten zudem weitere medizinische Aufgaben übernehmen.

Aus Sicht von Bündnis 90/Die Grünen muss die Beratung einen höheren Stellenwert bekommen. Die Apotheken müssten sich in Richtung „Gesundheitszentren“ entwickeln, so die Antwort der Grünen. Außerdem soll die Zusammenarbeit mit Ärzten, Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und öffentlichen Gesundheitsämtern und Selbsthilfegruppen wichtiger werden.

Die Adexa hatte den Parteien noch mehr Fragen geschickt. Demnächst will die Gewerkschaft weitere Antworten veröffentlichen – unter anderem zum Fremd- und Mehrbesitzverbot von Apotheken. Eine Wahlempfehlung gibt Adexa jedoch nicht ab.