FDP muss zittern, Union obenauf

Berlin -

Es wird ganz eng für Schwarz-Gelb: Die FDP muss um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen. Laut Hochrechnungen liegen die Liberalen mit 4,6 Prozent knapp unter der 5-Prozent-Hürde. Die Union fährt mit 42,0 Prozent ein unerwartet gutes Ergebnis ein. Rot-Grün ist dagegen abgeschlagen: Die SPD kommt auf 25,5 Prozent, Bündnis 90/Die Grünen auf 8,3 Prozent. Auf Augenhöhe und damit vielleicht drittstärkste Kraft im 18. Deutschen Bundestag ist die Linke mit 8,4 Prozent. Der Alternative für Deutschland (AfD) könnte es in den Bundestag schaffen, sie liegt derzeit bei 4,9 Prozent.

Die Union konnte sich im Vergleich zu 2009 um 8,2 Prozentpunkte verbessern, der Koalitionspartner FDP hat dagegen Prozentpunkte 10 Prozentpunkte verloren. Die SPD konnte sich zwar leicht um 2,5 Prozentpunkte verbessern, liegt aber deutlich hinter der Union. Linke (-3,5) und Grüne (-2,4) verlieren jeweils leicht.

Was bedeutet das für die Koalition? Für Schwarz-Gelb würde es wegen der starken Union reichen – sofern es die FDP in den Bundestag schafft. Danach sieht es allerdings nach aktuellen Hochrechnungen nicht aus. Rot-Rot-Grün hätte höchstens eine knappe Mehrheit, Rot-Grün ist weit davon entfernt. Eine bequeme Mehrheit hätte eine Große Koalition, aber auch Schwarz-Grün könnte zusammen eine knappe Regierungsmehrheit bilden.

Die Wahlbeteiligung lag bei 73 Prozent.

Im Schatten der Bundestagswahl wurde auch in Hessen ein neuer Landtag gewählt. Die CDU kommt laut Hochrechnungen auf 39 Prozent, konnte sich um 1,8 Prozentpunkte verbessern. Deutlich mehr zulegen konnte die SPD auf 31 Prozent. Die FDP droht mit 4,6 Prozent aus einem weiteren Landesparlament zu fliegen, die Liberalen haben 11,6 Prozentpunkte verloren.

Bündnis 90/Die Grünen kommen auf 11 Prozent, bei Verlusten von 2,7 Prozentpunke. Die Linke schafft mit 5,6 Prozent den Sprung über die 5-Prozent-Hürde (+0,2), die AfD dagegen mit 3,9 Prozent nicht. Die Wahlbeteiligung in Hessen lag bei 74 Prozent.