Bunge kämpft für Apotheken Benjamin Rohrer, 17.04.2013 19:19 Uhr
Die bislang bekannt gewordenen Wahlprogramme schweigen zum Thema
Apotheken. Geht es nach Martina Bunge, der gesundheitspolitischen
Sprecherin der Linken, soll sich dies bald ändern: Die
Oppositionspolitikerin hat ihren Parteivorstand gebeten, einen Passus
zum Thema Apotheken in das Programm der Linken aufzunehmen. Dort soll es
heißen, dass die inhabergeführte Apotheke vor dem Fremdbesitz und dem
Versandhandel geschützt werden soll. Zur Not will Bunge auf dem
kommenden Parteitag für diese Forderung kämpfen.
Im Februar hatte die Linke die erste Version ihres Programms für die Bundestagswahl vorgestellt. Dort wird zwar die Einführung einer Positivliste und die Abschaffung aller Zuzahlungen gefordert. Das Wort „Apotheke“ kam bislang jedoch nicht vor.
Die Partei hatte das Programm im Internet zur Diskussion erstellt. Der Parteivorstand pflegt derzeit Änderungen nach. Noch in dieser Woche soll bekannt werden, welche Vorschläge es in die Endversion geschafft haben.
Im Juni findet dann der Parteitag der Oppositionspartei statt, auf dem das Programm beschlossen werden soll. Sehr gerne hätte Bunge sogar detaillierte Forderungen zum Apothekenmarkt eingebracht. Die weniger komplexe Forderung, die Apotheken schützen zu wollen, habe aber bessere Chancen, so Bunge.
Selbst wenn der Parteivorstand sich gegen ihren Antrag entscheidet, will Bunge für die Apotheken kämpfen: „Wenn dieser Satz nicht im Programm landet, werde ich auf dem Parteitag dafür aufstehen.“
Dass Bunge so kämpft, liegt womöglich auch am Zuspruch der Apotheker: Bei der APOTHEKE ADHOC Sonntagswahl hatte die Politikerin Ende September nach den Gesundheitsexperten von CDU und CSU, Jens Spahn und Johannes Singhammer, die meisten Stimmen für den Posten des Gesundheitsministers eingesammelt. Mit 17,2 Prozent war die Linke sogar zweitstärkste Fraktion hinter der Union (45,1 Prozent). Mit ihrem Vorschlag eines Honorars für Rezeptsammelstellen konnte Bunge im Februar die Apotheker allerdings nicht überzeugen.
Die Linke wäre die erste Partei, die die Apotheker in ihrem Wahlprogramm überhaupt erwähnt. Im kürzlich beschlossenen Papier der SPD findet sich bislang kein Wort zu den Pharmazeuten. Auch die Programme der FDP und der Grünen sind frei davon. Die CDU will ihr Programm erst im Juni beschließen.