Startschuss für Wahlkreis-Apotheker Benjamin Rohrer, 28.06.2013 13:37 Uhr
Die ABDA will zur Bundestagswahl mit einer unkonventionellen, dezentralen Wahlkampfaktion auf die Forderungen der Apotheker aufmerksam machen. Die PR-Kampagne „Gesundheit wählen!“ ist bereits in vollem Gange: In allen 299 Wahlkreisen wurde ein Apotheker benannt, der mit den Bundestagskandidaten in Kontakt treten soll. Und: Der komplette Zeitplan steht. In der kommenden Woche wird die Aktion öffentlich.
Bei der Organisation und Planung der Kampagne hat sich die ABDA die Mitarbeit der PR-Agentur Cyrano aus Münster gesichert. Für die Benennung der Wahlkreis-Apotheker waren allerdings die Verbände und Kammern selbst zuständig.
Die Mitgliedsorganisationen der ABDA sind dabei unterschiedlich vorgegangen: Teilweise wurden die Vorstände gefragt. Oft wurden aber Pharmazeuten angesprochen, die schon zuvor politisch aktiv waren oder beispielsweise durch die Protestaktionen im vergangenen Jahr auf sich aufmerksam gemacht hatten.
Ziel der laufenden Kampagne ist es, dass jeder Wahlkreis-Apotheker mit jedem Bundestagskandidaten aus seinem Wahlkreis Kontakt aufnimmt. Dazu soll der Pharmazeut zunächst eine schriftliche Positionsabfrage an den Politiker schicken: Dort soll der Apotheker Fragen stellen, die einerseits für die Apotheker aus der Region, andererseits für den gesamten Apothekerberuf relevant sind.
Die PR-Agentur hat den Kandidaten dafür Ideen an die Hand gereicht: In Bayern könnten die Apotheker beispielsweise das Drogenproblem in der Nähe der tschechischen Grenze thematisieren. In städtischen Regionen könnte der große Anteil fremdsprachiger Kunden angesprochen werden. Auch für die Kommunikation der Problematik der Apothekenschließungen hat Cyrano Vorschläge geliefert.
In den kommenden drei Wochen sollen die Positionsabfragen an alle Kandidaten verschickt werden. Die Kampagnen-Website gesundheit-waehlen.de soll schon in der nächsten Woche online gehen, auf der nach und nach alle Fragen veröffentlicht werden.
Stehen die Pharmazeuten mit den Kandidaten in Kontakt, können auch weitergehende Aktionen geplant werden. Die PR-Agentur will den Apothekern einige Veranstaltungsformate vorschlagen: Denkbar wären dem Vernehmen nach eine politische Fragestunde in der Apotheke oder ein runder Tisch mit dem Kandidaten und mehreren Pharmazeuten aus der Region.
Haben die Politiker bis Mitte August nicht geantwortet, sollen die Apotheker nachhaken. Bis spätestens Anfang September sollen alle Positionen gesammelt werden. In der ersten Septemberwoche sollen die Antworten bekannter Politiker im Kampagnen-Portal im Internet veröffentlicht werden. Etwa eine Woche vor der Wahl sind dann noch lokale und überregionale Pressemitteilungen mit besonders aussagekräftigen Antworten von Politikern geplant.
Was die gesamte Aktion kostet, wollte die ABDA nicht verraten. Zentrale Wahlprüfsteine wolle man in diesem Jahr bewusst nicht vorgeben, hatte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt angekündigt. Genauso wenig werde die ABDA eine Partei- oder Wahlempfehlung aussprechen.