Gesetzesentwurf

Bundesrat verhandelt Rx-Versandverbot

, Uhr

Der Bundesrat wird morgen über den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln abstimmen. Der federführende Gesundheitsausschuss der Länderkammer empfiehlt, den gemeinsamen Antrag Sachsens und Bayerns anzunehmen. Als Gesandte für die Beratungen des Gesetzes im Deutschen Bundestag schlägt der Ausschuss die sächsische Gesundheitsministerin Christine Clauß vor. Der Wirtschaftsausschuss rät dem Bundesrat dagegen, den Gesetzesentwurf nicht einzubringen.

Die Landesregierung Thüringens bekräftigte ihre Unterstützung noch einmal: Gesundheitsministerin Christine Lieberknecht (CDU) sagte: „Das Antibiotikum aus der Apotheke zusammen mit den Herztropfen aus dem Internet kann eine schwere Vergiftung verursachen. Denn das Internet weiß bei Ihrem chronischen Herzleiden nichts von Ihrer akuten Grippe; Ihr langjähriger Apotheker schon. Bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln brauchen wir deshalb immer das 'Vier-Augen-Prinzip'.“

Für die Patienten sei es nahezu unmöglich, zwischen legalen und illegalen Versandangeboten von Arzneimitteln zu unterscheiden. Darüber hinaus bestätigten aktuelle Studien, dass fast 95 Prozent von den im Internet angebotenen verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ohne Vorlage eines Rezeptes erhältlich seien.

Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) sagte dem Handelsblatt: „Seit 2004 der Versandhandel in Deutschland zugelassen wurde, hat es eine rasante Zunahme gefälschter Medikamente im Internet gegeben. Nach den neuesten Zahlen der EU-Kommission sind in nur zwei Monaten 34 Millionen gefälschte Tabletten beschlagnahmt worden.“ Die wachsende Gefahr für die Bürger könne nur mit einer Stärkung der öffentlichen Präsenzapotheke aufgehalten werden, so Söder.

Anfang Juli wurde die Rx-Initiative im Bundesrat zum ersten Mal behandelt. Nach den Statements des damaligen bayerischen Gesundheitsministers Dr. Otmar Bernhard (CSU) und des Staatssekretärs Dr. Klaus Theo Schröder hatte die Länderkammer die Sache an die Fachausschüsse verwiesen.

Lesen Sie dazu auch: Wirtschaftsausschuss gegen Rx-Versandverbot
www.apotheke-adhoc.de/index.php

Lesen Sie dazu auch: Gesundheitsausschuss für Rx-Versandverbot
www.apotheke-adhoc.de/index.php

Lesen Sie dazu auch: BVDVA warnt vor Versandverbot
www.apotheke-adhoc.de/index.php

Lesen Sie dazu auch: Bernhard fordert Gegenleistung
www.apotheke-adhoc.de/index.php

Lesen Sie dazu auch: Bundesrat verhandelt Rx-Versandverbot
www.apotheke-adhoc.de/index.php

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Gleichzeitig auch Verhütungsmittel
Neues Mittel gegen Endometriose entwickelt
Neben Graessner und Graessner-Neiss
Pharmatechnik: Malajka ergänzt Geschäftsführung
Mehr aus Ressort
Apothekensterben beschleunigt sich
Fast 13 Schließungen auf eine Neueröffnung
Direkt vor den Landtagswahlen
28. August: Demos in Dresden und Erfurt

APOTHEKE ADHOC Debatte