Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) war am Freitag in Nordrhein-Westfalen unterwegs. Auf der Tagesordnung standen Besuche beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und beim
Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J).
Beim BfArM wurde Gröhe über die Arbeit der neuen Forschungsabteilung zur Arzneimittelsicherheit informiert. Ein Projekt zur Verbesserung der Versorgung bei alten Menschen stieß bei Gröhe auf besonderes Interesse: „Gerade ältere Menschen nehmen oft mehrere Medikamente gleichzeitig ein. Das kann zu gefährlichen Wechselwirkungen führen“, so Gröhe.
„Wir müssen deshalb sicherstellen, dass sie über die Wirkung von Medikamenten und mögliche Risiken bei der Einnahme besser informiert werden. Das BfArM trägt mit seinen Forschungsprojekten zu einer sicheren Arzneimittelversorgung für ältere Menschen bei.“
Die Forscher wollen bei Patienten und ihren Hausärzten das Bewusstsein für individuelle Risiken einer Arzneimitteltherapie schärfen. Das vom BfArM koordinierte Verbundforschungsprojekt wird vom Forschungsministerium gefördert.
„Gute Gespräche über Innovationen, Qualitätssicherung und Gesundheitsförderung“,fasste Gröhe seinen Besuch bei J&J zusammen. Der US-Konzern hat seine Deutschlandzentrale im nordrhein-westfälischen Neuss, Gröhes Heimatstadt.
Man habe sich dem neuen Gesundheitsminister vorstellen wollen, sagt eine J&J-Sprecherin. Es sei nur ein kurzer Info-Besuch gewesen. Im Bundesgesundheitsministerium (BMG) wollte man den Termin nicht kommentieren.
J&J hat in Deutschland nach eigenen Angaben rund 800 Beschäftigte, davon arbeiten rund 330 am Standort Neuss. Zur Gruppe gehören verschiedene Gesellschaften, die teilweise nur als Kommissionäre für die Europazentrale mit Sitz im schweizerischen Zug auftreten. Die deutsche Holding sitzt formal in Norderstedt.
Zu den wichtigsten OTC-Marken gehören Dolormin, Imodium, Imogas, Livocab, Pepciddual und Terzolin sowie die McNeil-Produkte Listerine, Nicorette, Olynth, Reactine, Regaine und Visine. Zu J&J gehören außerdem die Konsumgütermarken bebe, compeed, Hexoral, Listerine, Neutrogena, o.b. und Penaten. Rx-Medikamente wie Caelyx, Concerta, Jurnista, Risperdal, Sempera, Topamax und Zytiga werden von Janssen vertrieben.
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