Doppelte Monatsrente

Bund stockt Contergan-Hilfe auf

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Ein halbes Jahrhundert nach dem Contergan-Skandal können die Opfer auf eine Aufstockung der Hilfsgelder hoffen. Union und SPD hätten sich darauf verständigt, die Renten zu verdoppeln und den Etat hierfür um 15 Millionen Euro zu erhöhen, sagte Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) am Mittwoch nach der Klausur der Fraktionsspitzen in Bonn. SPD-Fraktionschef Peter Struck nannte dies eine „wichtige sozialpolitische Leistung“.

Die Monatsrente für die heute noch lebenden rund 2870 Geschädigten beträgt bis zu 545 Euro. Das Bundesfamilienministerium hatte sich dafür eingesetzt, die Contergan-Stiftung besser auszustatten und Beeinträchtigungen durch Spätfolgen so finanziell abzumildern. Hintergrund ist, dass durch Spätfolgen die mühsam erkämpfte Lebensqualität vieler Betroffenen wieder beeinträchtigt wird. Der Bundesverband Contergan-Geschädigter hatte eine weit größere finanzielle Besserstellung gefordert und Einmalzahlungen bis zu 100.000 Euro und eine Verdreifachung der monatlichen Entschädigungen verlangt.

Nach Einführung des Schlafmittels Contergan am 1. Oktober 1957 kamen weltweit etwa 10.000 Kinder zum Teil schwer fehlgebildet zur Welt. Der Contergan-Hersteller Grünenthal hatte sich verpflichtet, 100 Millionen Mark (heute 51,13 Millionen Euro) plus Zinsen von mehr als 10 Millionen Mark für die Opfer in eine Stiftung einzuzahlen. Diese wurde 1971 gegründet. In die Stiftung brachte der Bund insgesamt 320 Millionen Mark ein.

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