Organspendeskandal

Bund kontrolliert DSO-Stiftungsrat

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Berlin -

Mehr staatliche Aufsicht soll Manipulationen bei der Organvergabe in Deutschland künftig erschweren. „Wir müssen Kontrolle und Aufsicht verbessern, und wir müssen Transparenz und Konsequenzen verbessern“, sagte Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP).

 

Auf Einladung des Gesundheitsministers waren Vertreter der Länder, Krankenkassen, Ärzte und Krankenhäuser sowie die Vorstände der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), der Deutschen Transplantationsgesellschaft und Eurotransplant zusammengekommen. In Berlin berieten die Experten über den Organspendeskandal in Göttingen und Regensburg.

Bei dem Treffen wurde unter anderem verabredet, dass der Stiftungsrat der DSO erweitert wird. Künftig werden Bund und Länder mit Sitz- und Stimmrecht vertreten sein. Bisher bestand der Rat aus Vertretern der Krankenkassen, der Krankenhäuser und Ärzte sowie der Deutschen Transplantationsgesellschaft. Außerdem sollen Landesbehörden verstärkt bei Inspektionen in den Kliniken teilnehmen können.

Zwischen 2000 und 2011 waren in 31 Fällen Verstöße bei der Organvergabe festgestellt worden. 21 dieser Verstöße seien den Behörden mitgeteilt worden, berichtete die Bundesärztekammer. In Deutschland wurden in diesem Zeitraum 50.739 Organtransplantationen an die dafür zuständige Stiftung Eurotransplant gemeldet. Davon kamen 43.536 Spenden von Verstorbenen, 7203 waren Spenden zu Lebzeiten. Dies zeigen Zahlen der Prüfungs- und der Überwachungskommission.

Die Kommissionen werden vom GKV-Spitzenverband, der Deutschen Krankenhausgesellschaft und der Bundesärztekammer getragen. Vor dem Hintergrund des Organspendeskandals hatten die beiden Kontrollgremien entschieden, alle Jahresberichte seit Einsetzung der Kommissionen zu veröffentlichen. So soll die Transparenz der Kontrollgremien verbessert werden.

 

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