Rx-Versandverbot-Petition

Bühler besucht Apothekertag

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Berlin -

Am 13. August wurde die Petition pro Rx-Versandverbot von Pharmaziestudent Benedikt Bühler erfolgreich abgeschlossen. Knapp 400.000 Zeichner wurden bislang gezählt. Nächste Woche will der Petitionsausschuss das offizielle Ergebnis verkünden. Noch fehlen die von Apotheken gefaxten oder per Brief geschickten Unterschriftenlisten. Mit allen Listen im Gepäck reist Bühler zum Deutschen Apothekertag (DAT) nach Düsseldorf. Eingeladen von der ABDA ist er nach eigener Aussage nicht. Bühler will sich eine Karte kaufen. Aktionen plant der Student aber nicht.

Noch ist nicht klar wie viele Zeichner der Petitionsausschuss tatsächlich anerkennt. Jetzt hat der Ausschuss die Apotheken aufgefordert, die elektronisch oder per Fax übermittelten Unterschriftenlisten im Original einzureichen. Nur dann können diese gewertet werden.

In den Apotheken sorgte die Aufforderung teilweise für Verwirrung. Statt der Petitionsnummer ID 94089 verschickte das Büro die Aufforderung mit dem Betreff „Arzneimittelpreise Pet 2-19-15-723-024634“. Die Petition wird unter „Arzneimittelpreise“ geführt. Jetzt bittet Bühler die Apotheken, die Bögen „möglichst zeitnah an den Petitionsausschuss zu senden, damit wir bald ein Endergebnis bekommen können“. Denn Bühler hofft, dass sich dadurch die Zeichnerzahl noch beträchtlich erhöht. Das garantiert Aufmerksamkeit. Publikumsmedien wollen nach Vorliegen der offiziellen Zahl des Petitionsausschusses noch einmal über das Thema berichten, erwartet der Pharmaziestudent. Mit seiner Rekord-Petition könnte Bühler es sogar in die Hauptnachrichtensendungen bei ARD und ZDF schaffen.

Auf dem DAT plant Bühler aktuell keine besonderen Aktionen. „Ich werde dort viele Gespräche führen“, sagt er. Mit der ABDA gibt es zuvor ein sogenanntes Fachgespräch. Eine Bühne bieten will die ABDA Bühler im Rahmen des DAT aber nicht. Drei Tage will Bühler bleiben und sich auch den für Freitag geplanten Auftritt von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ansehen. Ob Bühlers Besuch die Diskussionen über das Apothekenstärkungsgesetz beeinflussen wird, muss sich zeigen.

Jedenfalls versucht die ABDA bereits im Vorfeld, die Diskussion zu mäßigen. Angesichts der weiter fortbestehenden Kritik an der Preisgabe der Gleichpreisigkeit und des Erfolgs der Bühler-Petition zum Rx-Versandverbot erwartet ABDA-Präsident Friedemann Schmidt einen „sehr streitbaren DAT“. In der Pharmazeutischen Zeitung (PZ) bittet die ABDA-Spitze daher um eine konstruktive Diskussion und den Verzicht auf „Klagen über die Unvollkommenheit dieses Entwurfs“.

„Es wäre mein Wunsch, den DAT nicht mit Rückwärtsbetrachtungen und Klagen über die Unvollkommenheit dieses Entwurfs zu verbringen, sondern dass wir auch den nächsten Schritt gehen und schauen, was machen wir nun daraus, wie können wir die großen Chancen tatsächlich nutzen“, appellierte ABDA-Präsident Friedmann Schmidt in der PZ an die Geschlossenheit. „Und wenn wir das einordnen in unser Strategiepapier 2030, dann sehe ich ganz viele Überschneidungen und Übereinstimmungen“, erklärt Schmidt: „Es wäre schön, wenn der DAT 2019 diese Übereinstimmungen auch sieht und das Beste daraus macht“, bittet der ABDA-Präsident um Zustimmung.

Zu Wort kommt in der PZ auch DAV-Chef Fritz Becker, der ebenfalls nur nach vorne schauen und die Rolle der ABDA-Führung beim Zustandekommen des Gesetzentwurfes lieber nicht diskutieren möchte: „Ich erwarte eine zukunftsorientierte Diskussion zum Gesetzentwurf.“ Auch der Präsident der Bundesapothekerkammer, Dr. Andreas Kiefer, intern einer der Kritiker der Reform, versucht die Wogen vorab zu glätten: „Ich wünsche mir, dass der DAT in einer – sicherlich kontroversen – Diskussion anerkennt, dass die Aspekte Globalisierung, Europa und mehr Freiheitsgrade für die Menschen auch implizieren, dass die eigenen nationalen Regelungen an Bedeutung verlieren. Sprich, dass wir mehr im europäischen Kontext denken.“ Auch Kiefer richtet in der PZ einen Appell an die DAT-Delegierten: „Ich erwarte, dass der DAT die Größe hat, die eigene Betroffenheit hinter das Ziel zu stellen, die Versorgung und somit den Berufsstand zu erhalten.“

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