Versorgung

Budget bremst Ärzte

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Mehr als jeder zweite Arzt unterlässt oder verschiebt medizinische Behandlungen von Patienten, weil das Budget erschöpft ist. Das geht aus einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Finanzdienstleisters MLP hervor, deren Erarbeitung von der Bundesärztekammer (BÄK) unterstützt wurde.

Danach gaben 55 Prozent der 524 bundesweit befragten Ärzte an, dass sie aus Kostengründen schon auf Behandlungen „verzichten mussten“. Bei 12 Prozent der Mediziner kommt das häufig vor, bei 42 Prozent noch nicht. Über die Ergebnisse der Studie hatte die „Bild“-Zeitung vorab berichtet.

BÄK-Vizepräsident Dr. Frank Ulrich Montgomery sieht in den Antworten „eine Abrechnung der Ärzte mit der verfehlten Gesundheitspolitik der alten Bundesregierung“. Die Ärzte hätten „aus Budgetgründen auf medizinisch angezeigte Behandlungen verzichtet oder sie ins nächste Quartal geschoben“, sagte er. Er sei optimistisch, dass die Gesundheitspolitik unter Schwarz-Gelb besser werde.

Auch viele Patienten haben der Studie zufolge den Eindruck, dass es Einschränkungen bei der Behandlung gibt. 35 Prozent der 1800 befragten Bürger empfanden, dass ihnen bestimmte Behandlungen oder Medikamente kostenbedingt vorenthalten wurden: 38 Prozent waren gesetzlich krankenversichert, 9 Prozent privat.

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte zu den Umfrage-Ergebnissen, es sei „gesetzlich geregelt, dass jeder gesetzlich Versicherte auf jeden Fall das medizinisch Notwendige erhält. Das gilt.“

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