Opioide

BtM nur für 30 Tage

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Die Regierung hält an den Vorgaben der Substitutionstherapie fest. Das geht aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor. Die Oppositionspartei hatte unter anderem vorgeschlagen, das Abstinenzziel der Drogenersatztherapie zu streichen. Außerdem erkundigten sich die Grünen nach dem Erfolg der diamorphingestützten Behandlung und regten etwa eine Erweiterung der Mitgabe von Betäubungsmitteln (BtM) an.

Die Koalition sieht keinen Grund, die bestehenden Vorgaben zu ändern. Bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen für die Substitutionstherapie bestehe ein grundsätzlicher Konflikt: Einerseits solle die Versorgung der Opiatabhängigen so unbürokratisch wie möglich und auf hohem Qualitätsniveau angeboten werden. Andererseits müsse verhindert werden, dass BtM abgezweigt oder missbraucht würden.

Nach Angaben der Regierung nehmen derzeit rund 360 Patienten diamorphingestützten Behandlung teil – der weitaus größere Teil der Opiatabhängigen wird mit Methadon, L-Polamidon oder Buprenorphin behandelt. Derzeit werte der Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) aus, wie die Richtlinie zur diamorphingestützten Behandlung die Einrichtung entsprechender Ambulanzen beeinflusst, so die Regierung weiter.

Generell stiegen bei einer hohen Abstinenzorientierung zwar die Abbruch- und Sterberate an, zudem befänden sich weniger Patienten in Behandlung. Gleichzeitig seien aber mehr schwer abhängige Patienten abstinent, der Drogenbeigebrauch und auch die mit dem Drogenkonsum verbundenen Probleme seien geringer. Die bestehenden Mitgabemöglichkeiten von BtM – Ärzte können Präparate für höchstens zwei Tage, Apotheken auf Rezept für höchstens 30 Tage mitgeben – sollen nicht geändert werden: Eine kontinuierliche Behandlung sei so bereits möglich, so die Regierung.

 

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