Wahl des Gesundheitsministers

Brief an Merz: Apotheker warnen vor Lauterbach-Politik

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Berlin -

Etliche Apothekerinnen und Apotheker aus Mecklenburg-Vorpommern haben sich zusammengeschlossen und einen Brief an Friedrich Merz (CDU) verfasst. „Wir appellieren an ihn, dass er sich genau überlegt, wen er als Gesundheitsminister vorschlägt“, so Doreen Wegner, Inhaberin der Luzin-Apotheke in der Feldberger Seenlandschaft.

Es soll eine deutliche Warnung sein, die per Brief an den Kanzler in spe ging. „Wir haben in dem Schreiben alle Folgen der Lauterbach-Reform aufgelistet“, erklärt Wegner und bezieht sich auf den Entwurf der Apothekenreform, die er in seiner Amtszeit als Gesundheitsminister eigentlich noch durchbringen wollte. „Er sollte genauer hinsehen, bevor er Vorschläge für die Amtsvergabe tätigt“, macht die Apothekerin deutlich.

Ihrer Meinung nach ist der Posten des Gesundheitsministers ohnehin nicht sehr beliebt. „Die Gefahr ist demnach noch nicht gebannt, dass Lauterbach erneut dieses Amt besetzt. Und das muss unbedingt vermieden werden.“ Zudem habe die CDU in den eigenen Reihen durchaus geeignete Kandidaten, wie Wegner erklärt.

Um dies deutlich zu machen, haben sich 75 Inhaber:innen aus Mecklenburg-Vorpommern zusammengeschlossen und gemeinsam den Brief an Merz unterzeichnet. „Die Zeit drängt, es müssen dringend Sofortmaßnahmen für die Apotheken auf den Weg gebracht werden“, betont Wegner.

Sie habe in der Vergangenheit bereits etliche Briefe an politische Entscheidungsträger:innen geschrieben und auch mit einigen gesprochen. Darunter war auch Philipp Amthor (CDU). Er bekräftigte, dass die CDU die Vor-Ort-Apotheke stärken wolle.

„Mit der Lauterbach-Politik ist uns nicht geholfen, im Gegenteil, es hat alles nur noch schlimmer gemacht“, so die Inhaberin. „Wir haben aber gar keinen Spielraum mehr, deswegen müssen wir das Wahlversprechen der CDU einfordern. Wir brauchen Politiker, die uns Apothekern helfen.“

Im Brief heißt es daher konkret: „Es ist unerlässlich, dass Herr Lauterbach in einer zukünftigen Regierung keine Verantwortung im Gesundheitsbereich mehr übernimmt. Wir brauchen einen echten Neuanfang! Ein ‚Weiter so!‛ mit der von Karl Lauterbach geprägten SPD-Gesundheitspolitik ist keine Option!“

Die Inhaber:innen erwarten von Merz als Bundeskanzler „eine Politik, die freiberufliche Apotheker, Ärzte und Patienten schützt, anstatt sie zugrunde zu richten“. Und weiter: „Die Menschen in diesem Land brauchen eine sichere, verlässliche Gesundheitsversorgung, die nicht von Ideologie, sondern von Realitätssinn und Verantwortungsbewusstsein geprägt ist.“

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